2016-09-10

Hurra! Sioux stoppen Pipeline-Projekt


Es ist geschafft: Die Arbeiten an der Dakota Pipeline-werden nach Protesten eingestellt. Es ist das größte Ureinwohner-Treffen, das es seit mehr als hundert Jahren gegeben hat. Tausende Indianer kampieren seit Wochen in der Nähe von Cannon Ball in North Dakota. Jeden Tag wächst das Protestlager. Indianer aus allen Teilen der USA strömen herbei, um der Standing Rock Sioux Reservation zur Seite zu stehen. Die nicht herbeieilen, geben öffentlich eine Solidaritätserklärung ab wie die Indigene Bevölkerung aus Kanada und weltweit sogar die Maori aus Neuseeland. Und auch wir waren mit dabei und dürfen erleben, dass ein solcher Protest zu einem guten Ende führt.

Erst der Schock: Ein Bundesrichter in Washington lehnte den Antrag der Standing Rock Sioux.ab. Im US-Staat North Dakota ist eine Ölpipeline geplant, die indianische Begräbnisstätten und kulturell wichtige Orte zerstören wird. „Dieses Land ist die Ruhestätte unserer Vorfahren“, so die Sioux. Die Indianer vom Stamm der Standing Rock Sioux klagen gegen die Öl-Pipeline, weil sie befürchten, dass der Öltransport die Wasserressourcen auf ihrem Land schädigt.


„Ich verteidige das Land und das Wasser meiner Leute, wie es meine Vorfahren vor mir taten,“ Chief Tatanka.

Und dann die frohe Botschaft aus dem Weißen Haus: In einem Eilverfahren ließ die Regierung von Obama verlauten, dass das Projekt sofort gestoppt wird.

Trotz der Entscheidung des Bundesrichters, den Bau nicht zu stoppen, sprachen sich drei Departements gegen den Bau der Pipeline aus und gaben den Standing Rock Sioux Recht, dass das Wasser gefährdet sei. Sie würden weitere Arbeiten auf Bundesland nicht erlauben. Daraufhin folgte die US-Regierung einschließlich der Army Corps of Engineers und gaben bekannt, die Arbeiten an der Dakota Pipline sofort zu stoppen, und forderten die anderen Unternehmen auf, dies ebenfalls tun.

In der Bekanntmachung heißt es: Dass dieser Fall eine Notwendigkeit weiterer Diskussionen deutlich gemacht hat und im Hinblick auf weitere Infrastrukturprojekte die Stämme mit einbezogen werden müssen, dieses sollte bundesweit in Reformen mit aufgenommen werden. Die Stämme der Ureinwohner werden nach Washington eingeladen, um über neue Rechtsvorschriften zu diskutieren.

In Kurzform: Die indigene Bevölkerung bekommt ein Mitspracherecht, die den Schutz ihrer Gebiete gewährleisten sollen.

Im US-Staat North Dakota gingen Sicherheitskräfte gewaltsam gegen protestierende dort lebende Sioux vor, es gab zahlreiche Verletzte, auch dieser Vorgang wird nun Konsequenzen haben.

Congratulations to the #StandingRockSioux on their hard-won victory



Die Vorgeschichte:

Protestieren, um zu überleben – Euer Profit zerstört unser Leben – We stand with the People of #StandingRock – Stop the Dakota Access Pipeline

Im Bundesstaates North Dakota lebten einst die Dakota-Indianer vom Großstamm der Sioux, deren Nachfahren bis heute hier zu Hause sind – überwiegend in Reservaten, die 1867 durch einen Vertrag mit den USA entstanden. Etwa 6000 Nachfahren des Stammes leben im nordöstlichen Teil des Bundesstaates. Die Sioux haben eine lange Geschichte. Wichtige Ereignisse sind zum Beispiel der Red Cloud Krieg von 1860, der Vertrag von Fort Laramie von 1868, bei dem das große Sioux-Reservat definiert wurde, die Schlacht am Little Bighorn von 1876 und das Massaker von Wounded Knee von 1890. In der Neuzeit kam es dann wiederum zur Auseinandersetzung am Wounded Knee, die 1973 zu einer 71 Tage dauernden Belagerung durch die Bundespolizei und andere Kräfte führte.

Für viele von Ihnen dürfte nicht bekannt sein, dass der US-amerikanische Filmschauspieler Marlon Brando einer der prominentesten Fürsprecher und Unterstützer der American Indian Movement war. Er verweigerte 1973 die Annahme des Oscar, der ihm für die Verkörperung der Hauptrolle im Film „Der Pate“ verliehen werden sollte.

Und wieder müssen die Indianer ihr Kriegsbeil ausgraben, denn schon wieder wird ihr Lebensraum zerstört. Zu den prominenten Befürwortern des Baustopps zählen etwa die US-Schauspieler Susan Sarandon und Leonardo DiCaprio. Die Sioux-Indianer in North Dakota sehen durch den Bau einer Pipeline ihre Lebensgrundlage gefährdet.

Euer Profit zerstört unser Leben


Foto Quelle

Jeden Tag wächst das Protestlager am Ufer des Cannonball River. Indianer aus allen Teilen Dakotas strömen herbei, um der Standing Rock Sioux Reservation zur Seite zu stehen Die nicht herbeieilen, geben öffentlich eine Solidaritätserklärung ab, wie die Indigene Bevölkerung aus Kanada und weltweit.

Der Bundesstaat North Dakota und der United States Army Corps of Engineers genehmigten die Ölleitung im Eiltempo, nachdem US-Präsident Barack Obama die Keystone-XL-Pipeline aus Kanada gestoppt hatte. Die Indianer klagen in dem Genehmigungsverfahren, einmal mehr übergangen worden zu sein.

Seit April stemmen sie sich gegen das 3,6 Milliarden Dollar teure Projekt. Das texanische Unternehmen „Energy Transfer Partners“ will im Land eine 1200 Meilen lange Ölpipeline realisieren. Die „Dakota Access Pipeline“ soll täglich rund 470 000 Barrel Öl garantieren, gepumpt vom Bakken-Feld im Westen Nord-Dakotas bis nach Illinois. Die Fertigstellung ist für Ende des Jahres geplant, der Bau war vom Bundesstaat North Dakota und dem United States Army Corps of Engineers zunächst genehmigt worden. Verlaufen soll die Pipeline allerdings auch unter den Flüssen. Die Indianer befürchten eine Bedrohung für das Trinkwasser – von dem im Übrigen Millionen anderer Amerikaner abhängen.

Wir berichteten bereits über die Studie, die herausfand: Fracking hat dramatische Auswirkungen auf den Wasserhaushalt! Für den Report wurden Daten von 39 294 Vorkommen genutzt. Während des Zeitraums, der durch die Ceres-Studie abgedeckt wurde, wurden 96 Milliarden Gallonen Wasser [also mehr als 363 Milliarden Liter ! ] für Fracking benutzt, fast die Hälfte davon in Texas. Andere Staaten mit hohem Wasserverbrauch waren North Dakota, Pennsylvania, Oklahoma, Arkansas und Colorado. Siehe: Fracking hat dramatische Auswirkungen auf den Wasserhaushalt

Mit welchen Mitteln die Profiteure von der Pipeline vorgehen, können Sie dem Video entnehmen. Sie greifen mit Hunden, Pfefferspray und Bulldozer die Protestler an. Es hat sich nichts geändert, es ist wie damals, als man mit Gewehren gehen die Indianer, die mit Pfeil und Bogen bewaffnet waren, vorging und versuchte, sie auszurotten.

Mittlerweile ist das Vorgehen gegen die Demonstranten vor Gericht. Mehrere Personen. darunter eine schwangere Frau und ein junges Mädchen, wurden bei einem Zusammenstoß mit dem Sicherheitspersonal verletzt

Und obwohl Montag, den 05.September 2016, ein bundesweiter Feiertag war, erließ der Richter James E. Boasberg einen Termin für eine eilige Anhörung, um den betroffenen Stämmen, die Möglichkeit zu geben, dass sie angehört werden. Die mündliche Verhandlung findet heute – Ortszeit 15:00 Uhr im Gerichtssaal 19 des Bundesgerichts in Washington DC statt. Wir werden über den Ausgang berichten – bzw. hier erfahren Sie neue Informationen: http://www.indianz.com/


Update: Sie haben gewonnen!

Die konventionelle Förderung und der Transport von Öl und Gas belasten die Region North Dakota. Der Daily Reporter berichtete, dass im September 2013 eine beschädigte Pipelineder Tesoro Corp fast 3 Hektar Land mit 20 000 Barrel [über 3 Millionen Liter] Rohöl verunreinigte. Laut Expertenmeinung dauern solche Reinigungsarbeiten mindestens zwei Jahre. Und auch eine weitere Ölquelle geriet 2014 in North Dakota außer Kontrolle, wir haben bereits mehrfach über die dramatische Situation dort berichtet.

Petition bitte HIER unterschreiben

Auch die Maori aus Neuseeland bekunden ihre Solidarität – machen auch Sie mit!

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