Wahrnehmen ist wie Licht
„Beobachten, wahrnehmen, wachsam sein… das scheinen unbedeutende Worte zu sein, um die ganze Komplexität des Verstandes aufzulösen. Millionen Jahre von Vererbungen, Traditionen, Konditionierung, Vorurteilen… wie sollen die durch einfaches Wahrnehmen verschwinden?
Wahrnehmen ist ein einfaches Phänomen, ähnlich wie Licht. In dem Moment, in dem du Licht in einen Raum bringst, verschwindet die Dunkelheit.
Du fragst dich nicht etwa „Ist da genug Licht, damit dieDunkelheit verschwinden kann?“ Oder: „Wenn wir das Licht da haben, müssen wir dann noch etwas anderes machen, damit die Dunkelheit verschwinden kann?“
Nein, alleine die Gegenwart von Licht bedeutet die Abwesenheit von Dunkelheit und die Abwesenheit von Licht bedeutet die Gegenwart von Dunkelheit. Die Gegenwart von Wahrnehmung ist die Abwesenheit des Verstandes und die Abwesenheit des Wahrnehmenden ist die Gegenwart des Verstandes.
Der Verstand wird zum wunderbaren Gehilfen
In dem Moment, in dem du zu beobachten beginnst, wird ganz langsam das Denken schwächer werden, je stärker das Wahrnehmen wird.
In dem Moment, in dem der Verstand erkennt, dass der Beobachter eine bestimmte Reife erlangt hat, unterstellt sich der Verstand sofort und wird zu einem wunderbaren Gehilfen. Das passiert ganz automatisch.
Die Natur und Existenz möchten, dass du der Herr im Hause bistund der Verstand zum Diener wird. Dann ist alles in Harmonie. Dann kann der Verstand nicht mehr Falsches tun. Dann ist alles in tiefer Entspannung, in Stille und es bewegt sich zu seiner Vorbestimmung. Du musst nichts anderes tun, als zu beobachten.
Ein wenig Geduld ist nötig
Der Verstand hat sich daran gewöhnt, der Meister im Haus zu sein. Es wird eine Zeitlang dauern, ihn zur Vernunft zu bringen. Wahrnehmen ist genug. Es ist ein sehr stiller Prozess, doch die Auswirkungen sind unglaublich weitreichend.“
Osho, Zitat – Auszug
Quelle: https://www.findyournose.com/meditation-die-kunst-des-wahrnehmens
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