Forscher vom Bonner Max-Planck-Institut für Radioastronomie haben das erste nach dem Urknall entstandene Molekül – Heliumhydrid-Ionen –im Weltraum entdeckt. Darüber schreibt das Fachmagazin „Nature“. Heliumhydrid-Ionen waren die ersten Moleküle, die sich nach dem Urknall vor etwa 13,8 Milliarden Jahren im Universum bildeten.
Obwohl die Existenz des Ions – eine Verbindung aus ionisiertem Wasserstoff und Helium – bereits 1925 im Labor gezeigt wurde, blieb es im All lange unauffindbar.
„Es gab bislang einfach keine entsprechenden Detektoren“, sagte der Leiter der Studie, Astrophysiker Rolf Güsten.
Seit mehr als zehn Jahren haben die Wissenschaftler geforscht, um ein hochauflösendes Spektrometer zu entwickeln, das die individuelle Infrarot-Strahlung des Moleküls im Weltraum aufspüren könnte.
Von einer zur fliegenden Sternwarte umgebauten Boeing 747 aus wurden schließlich die entscheidenden Messungen gemacht. Das Molekül fand sich in einem planetarischen Nebel etwa 3000 Lichtjahre von der Erde entfernt.
„Wir hatten die Suche nach den Heliumhydrid-Ionen lange auf der Agenda. So etwas Bedeutendes wie das erste Molekül des Universums weckt natürlich den wissenschaftlichen Ehrgeiz“, so Güsten weiter.
Der Nachweis könnte helfen, die frühe Entwicklung des Universums besser zu verstehen – die Forscher hoffen, chemische Reaktionen kurz nach dem Urknall künftig besser modellieren zu können.
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