Uns geht's doch noch gut. Dies ist ein weit verbreiteter Spruch, der allerdings ein Wort in sich trägt: NOCH. Viele Menschen spüren die wachsende Ungleichheit zwischen Arm und Reich. Doch sie sind wie gelähmt. Was soll man schon tun?
Also geht man regelmäßig zu Wahlen, um ein Kreuz bei demjenigen zu setzen, der das dann schon irgendwie regeln soll. Zum Besseren versteht sich.
Wir trafen uns mit Andreas Popp, Gründer der Wissensmanufaktur, und sprachen mit ihm unter anderem über das Phänomen der Gleichgültigkeit der breiten Masse der Bevölkerung. Andreas Popp zeigt auf, dass man den Menschen den größten Unsinn verkaufen kann ohne Angaben von Logiken. Gleichgeschaltete Medien erzeugen gleichgeschaltete Menschen. Die Proteste in Deutschland gegen gesellschaftliche Ungerechtigkeiten und Zerwürfnisse, gegen drohende Kriegsgefahr, halten sich begrenzt.
Die Migrationspolitik wird nur am Stammtisch diskutiert. Das Finanzsystem verstehen sowieso die Wenigsten. Die meisten sind mit sich selbst beschäftigt. Müssen den Alltag bewältigen und merken nicht, dass sie so selbst Teil des Systems sind, das sie mit ihrem Verhalten ernähren.
Dennoch ist sich Andreas Popp sicher: Der Umbruch wird kommen. Für ihn ist die Phase, in welcher eine solche Systemänderung systematisch und friedlich hätte ablaufen können, zwar vorbei, aber Popp gibt sich optimistisch. Denn es gibt eine Zeit danach. Und auf diese Zeit jetzt schon hinzuarbeiten, hält Andreas Popp für wichtiger, als in ständigen Phrasen der Aufklärung diejenigen Menschen zu überzeugen, die (noch) nicht bereit dafür sind.
Je länger dieses neoliberale Wirtschaftssystem am Leben gehalten wird, desto bitterer sein Abgang. Aber er wird kommen: der Umbruch.
Andreas Popp ist Finanzexperte, Buchautor und Gründer der Wissensmanufaktur.
Das Interview führte Alex Quint. Es wurde am 29.11.2018 aufgezeichnet.
►►► Webseite der Wissensmanufaktur: https://www.wissensmanufaktur.net/
►►► zum Podcast: https://hearthis.at/eingeschenkt.tv/a...
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