2019-06-28

Heike Kühnemund: Und es war erst der Anfang …


Mein Text von heute vormittag („Was wäre wenn“) hat ganz schöne „Wellen“ geschlagen und mir ein tolles Telefongespräch beschert. Schon da wurde mir bewusst, dass es gerade neu zur Sache geht und sich mir Erkenntnisse zeigen, die ziemlich gravierend sind.

Ich wollte dies alles nachklingen lassen und fuhr in meinen Garten. Und hier wartete schon ein echtes „Drama“ auf mich. Vollkommen geschockt sah ich, dass die Schuppentür offen war und der neue Rasentraktor fehlte. Ich fühlte mich richtig schockiert und spürte, auch hier sind ganz andere Dinge am wirken als „nur“ dieser Einbruch.

Ich fühlte mich verletzt. Mein „heiliger“ Raum, den ich dort so schön aufgebaut hatte, war auf eine Art beschmutzt. Ich sah, wie alles, was mir hier wichtig schien, plötzlich zerbröselt und mich vor die Frage stellte, was von all dem will ich wirklich leben? Ist es das, was ich meinte, was ich hier erschaffen will oder soll ich erneut loslassen?

Dieser Rasentraktor spielte schon zum zweiten Mal eine entscheidende Rolle. Sein Kauf war nämlich der Anlass, dass bei mir die Wut hochkam (ich schrieb darüber) und mich explodieren ließ. Heute nun das. Ich war verzweifelt, geschockt und unfähig, überhaupt irgendwas zu denken. Ich fragte mich: warum? Warum jetzt dies? Doch besonders, warum löst diese Situation so viel in mir aus, dass ich mir vorkomme, als würde ich in alle Einzelteile zerlegt und alles um mich herum zertrümmert, das nicht mehr zu mir gehörig ist?

Es war wie ein Fallen, hinab in die Leere, dorthin, wo alle Anhaftungen nicht mehr greifen. Ich sah dies, fühlte es und habe mit Hilfe einer jungen Linde (ich war dann später draußen, um mich zu sortieren) alles abfließen lassen, was in den letzten Stunden abgesplittert und gelöst worden war. Ich weiß nicht, wer und was ich gerade bin, nur dass ich mich immer noch ziemlich verwirrt fühle und von der Wucht der Situation und dem gewaltigen Aufräumen müde und k.o. bin.

Momentan gibt es nichts weiter zu tun als da zu sein. Fühlen. Wahrnehmen und schauen, was ich mir im Moment Gutes tun kann. Keine neuen Pläne, keine Übersprungshandlungen (die ich sehr gut kenne und bisher auch meist in ähnlichen Phasen anwendete), nichts, was ich aus dem Affekt heraus oder diesem inneren Durcheinander und all den aufkommenden Fragen anstoßen würde. Es würde sowieso nicht funktionieren. Auch das habe ich mittlerweile gelernt. Es bleibt einfach nur, alles da sein zu lassen, egal wie schmerzhaft, egal wie durcheinander, egal wie leer und seltsam das sich eben anfühlt. Ich kann gerade nichts weiter als … aufgeben und abgeben und dies hier schreiben (was mir, wie immer, hilft ).

Es war ein Tag, der es echt in sich hatte und mich an Grenzen brachte. Aber ich erahne schon, dass sich dahinter etwas Besonderes verbirgt, etwas, was sich ganz leise bemerkbar macht und aus meiner eigenen Tiefe empor steigt. Ich ahne, dass ich mich gerade neu kennen lerne und noch mehr Anhaftungen gehen lasse, so dass frei wird, was bisher nicht zu sehen war. Ich ahne, dass es weniger darum geht, jemand zu sein, als vielmehr darum, warum bin ich hier und was bringt mich dazu, in tiefer Freude und Verbundenheit Momente zu genießen. Es geht darum, diese Momente zu leben, so viel kann ich schon „sehen“ … es geht darum, ganz zu sein und alles, was mir begegnet, als das zu sehen, was es ist: eine Illusion, ein Spiel, so real und wirklich es sich auch immer anfühlen mag.

Ich lasse los … alles, was ich bisher meinte zu sein und gebe ab, alles, was ich um mich herum aufgebaut habe und alles, was ich tat, um zu gefallen, Anerkennung zu bekommen, Liebe zu erfahren …

Es ist … eine Neugeburt kurz vor dem Neumond … aber echt, warum so??? … meine Güte, wer hat nur dieses „Drehbuch“ geschrieben, also ich nicht, niemals

PS: Danke, dass ihr da seid und mir heute gezeigt habt, das wir alle auf ähnlichen Wegen unterwegs sind! Das ist gerade sooo wichtig für mich.

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