Auszug aus Solara’s aktuellem Surfreport von Juni 2019 ~ Die Kuh
[Anmerkung: Gerne möchte ich dich heute auf Solara’s Surfreports aufmerksam machen … diese sind nur über ein Abonnement zu beziehen … hier ein Auszug einer – wie ich finde – so zutreffenden Geschichte … Im Anhang findest du Solara’s Abonnement-Links.]
Autor: Solara
La Vaca (die Kuh)
es gibt eine alte spanische Volkserzählung aus Argentinien namens “La Vaca” (Die Kuh), die später als “Once upon a Cow” (Es war einmal eine Kuh) von Dr. Camilo Cruz veröffentlicht wurde (die ganze Geschichte ist in Spanisch und Englisch auf Apple Books und Amazon Kindle erhältlich [A.d.Ü.: Ich konnte keine deutsche Fassung dazu finden])
Diese Geschichte ist sehr passend für die Zeit, in der wir uns befinden. Hier ist eine sehr kurze Zusammenfassung von “La Vaca”: “Einst waren ein Weiser Meister und sein junger Schüler auf einer langen Reise. Am späten Nachmittag kamen sie in einer kleinen, schäbigen Hütte einer sehr armen Familie an. Der Vater lud sie ein, über Nacht zu bleiben, wenn es ihnen nichts ausmache, den kleinen Raum mit der verarmten achtköpfigen Familie zu teilen. Der Weise Meister bemerkte, dass sich in dieser Familie alles um die einzige Kuh drehte, die sie besaßen. Ihre Nachbarn respektierten sie, weil sie diese Kuh hatten, und alle Gespräche und Handlungen der Familie drehten sich darum, wie es der Kuh ging. Hatte sie heute genug gegessen? Hat sie genug Wasser erhalten? Hat sie jemand auf die Weide gebracht? Wurde die Kuh gemolken? Wurde sie für die Nacht fest angebunden? Doch die geringe Milchmenge, die die Kuh ihnen gab, reichte kaum aus, um alle am Leben zu erhalten.
Der Weise Meister und sein Schüler schliefen mit der Familie auf dem Boden der kleinen Hütte und standen am nächsten Morgen – weit vor der Morgendämmerung – ziemlich früh auf, während die Familie noch schlief. Bevor sie davon zogen, gingen sie hinter das Haus, wo die Kuh angebunden war. Dann zog der Weise Meister seinen Dolch heraus ~ und erstach ganz unerwartet diese Familienkuh! Der Schüler war völlig schockiert und konnte nicht glauben, was er gerade gesehen hatte. “Meister, was hast du getan?”, schrie er. “Diese Kuh war der einzige Besitz dieser armen Familie! Wie werden sie ohne die Kuh überleben?” Ohne eine Antwort ging der Meister leise weg, und sie setzten ihre Reise fort.
Ein Jahr später kehrten der Weise Meister und sein Schüler in dieselbe Gegend zurück. Sie sahen sich um, konnten aber die kleine Hütte der verarmten Familie nicht finden. Schließlich entdeckten sie, dass dort, wo die alte Hütte gewesen war, nun ein neueres, viel schöneres Haus stand. Der Vater der Familie kam aus dem Haus, um sie zu begrüßen, offensichtlich in einem viel besseren Zustand als vor einem Jahr. Er trug saubere Kleidung und hatte ein Lächeln im Gesicht. Er erzählte ihnen, wie verzweifelt sie gewesen waren, als sie die Kuh tot aufgefunden hatten. “Aber dann wurde uns klar, dass wir etwas tun mussten, wenn wir nicht verhungern wollten. Also räumten wir sofort etwas Land hinter dem Haus frei und pflanzten etwas Gemüse. Bald konnten wir gut essen und von unserer Ernte leben, und die Pflanzen wuchsen so gut, dass wir auch noch zusätzliches Gemüse an unsere Nachbarn verkaufen konnten und dann noch mehr, dass wir auf den Markt im Dorf brachten. Und so hatten wir endlich etwas Geld, und dann kam noch mehr Geld herein, bis wir es uns leisten konnten, dieses neue Haus zu bauen …”.
Ich liebe diese Geschichte, weil wir alle eine Kuh in unserem Leben haben, in der einen oder anderen Form. Unsere Kuh ist etwas, das wir für lebenswichtig halten, aber es ist auch etwas, das uns zurückhält. Sobald wir erkennen können, was die Kuh in unserem Leben repräsentiert, können wir uns nicht mehr vorstellen, ohne sie zu überleben. Meistens symbolisiert unsere Kuh etwas, das wir nicht loslassen können, weil wir es mit unserer finanziellen Sicherheit identifizieren. Unsere Kuh fühlt sich unersetzlich an und wir können uns im Moment nicht vorstellen, was ihren Platz einnehmen könnte. Oft haben wir das Gefühl, dass unsere Kuh tatsächlich festlegt, wer wir sind. Unsere Kuh repräsentiert auch die Ausreden, die wir uns selbst (und anderen) gegenüber machen, warum wir nicht die Veränderungen vornehmen können, die wir uns in unserem Leben am meisten wünschen. Wenn wir unsere Kuh irgendwie verlieren, wissen wir wirklich nicht, wie wir überleben sollen.
Und doch, weißt du was? Jetzt sind wir in einer Zeit, in der wir unsere alten heiligen Kühe loslassen müssen. Das ist eine beängstigende Sache, da es keine sichtbare Sicherheit gibt, dass dies zu unserem Vorteil sein wird. Manchmal wird unsere Kuh für uns getötet ~ genau wie in dieser Geschichte. Wir werden aus unserem Job entlassen, oder der Vermieter verkauft das Gebäude und wir müssen aus unserem Heim ausziehen oder unser Partner verlässt plötzlich die Beziehung. Es geschieht unerwartet etwas, das wir als unglücklichen Rückschlag empfinden, der sich später tatsächlich als großer Segen in Verkleidung erweist.
Manchmal sind wir diejenigen, die unsere Kuh loslassen müssen, und es ist nicht einfach, unsere bekannte Sicherheit in einer Zeit großer Unsicherheit loszulassen. Dieses freiwillige Loslassen fällt viel schwerer, aber wir befinden uns in einer Zeit des ERZWUNGENEN WANDELS. Das bedeutet, dass wir gerade jetzt eine Veränderung in unserem Leben brauchen. VERÄNDERN MÜSSEN WIR UNS ~ so oder so! Es mag uns nicht gefallen; wir mögen Angst vor den Folgen haben, aber das Loslassen unserer Kuh jetzt ist am Ende zu unserem Vorteil.
Sobald wir uns entschieden haben, unsere Kuh loszulassen, müssen wir nicht mehr versuchen, sie durch ein anderes Tier zu ersetzen. (Dinge wie: “Ich werde meinen Job in diesem Restaurant kündigen und versuchen, schnell einen neuen Job in einem anderen Restaurant zu finden.“) Stattdessen heißt es: “Ich werde diese Sache loslassen, die ich denke, dass ich sie wirklich brauche, ohne zu wissen, was ihren Platz einnehmen wird.” Aber gleichzeitig wissen wir, dass wir auch keine Möglichkeit mehr haben, an ihr festzuhalten. Der ERZWUNGENE WANDEL ist da! Das zu wissen, gibt uns eine Art seltsamen, tapferen Mut.
Wir wissen auch, dass wir Kühe im Kollektiv loslassen müssen, bevor wir uns alle zur nächsten Stufe entwickeln können. An dieser Stelle fühlt sich das unendlich kompliziert an. Was wäre, wenn jeder seine Fernseher bis morgen loswerden müsste, damit sich der Planet entwickeln kann? Wie viele Menschen könnten oder würden bereit sein, das zu tun? Stell ihn einfach draußen auf die Straße. Und das ist nur ein Fernseher, nicht unsere am meisten benötigte Kuh!
Diese erzwungene Veränderung, die jetzt stattfindet, gibt uns einen starken Schubs in die richtige Richtung. Das setzt so viel kreative Energie frei, die zuvor durch unseren kontinuierlichen Fokus auf die Pflege unserer Kuh blockiert war. Es bewegt uns direkt durch den zentralen Kern unserer Ängste hindurch, sprengt sie wie mit einem Laserstrahl auseinander und treibt uns in das Große Unbekannte.
Wir müssen unsere Kuh loslassen, sowohl einzeln als auch gemeinsam, aber wir können es nicht auf einer kollektiven Ebene tun, wenn wir es nicht in unserem eigenen Leben tun. Wenn wir dies endlich angehen, werden wir einen riesigen Ausbruch an Kreativität und Wohlstand erleben, die in unser Leben kommen. Dann werden wir klar erkennen, dass die sorgfältige Bewachung und Pflege unserer Kuh auf die enge, alte Art und Weise das war, was den Überfluss von uns fern hielt.
Das Loslassen unserer Kuh verschiebt alles auf eine ganz andere Landkarte. Wir bewegen uns in eine völlig neue, erweiterte Skala, von der aus wir unser Leben führen. Wir können nicht sehen, wie sich irgendwelche Details davon manifestieren werden, bis wir unsere Kuh tatsächlich loslassen. Bis dahin werden wir weiterhin das Gefühl haben, dass wir an unserer Kuh festhalten müssen, denn wir wissen aus unserer bisherigen Erfahrung, dass wir mit dieser Kuh ja überleben können.
Nach dem Loslassen unserer Kuh müssen wir nicht etwas ganz anderes machen. Wir könnten oder wir könnten auch nicht; dies ist aus heutiger Sicht nicht erkennbar. Es kann auch einfach in eine erweiterte Konfiguration übergehen. Zum Beispiel: Wenn du ein Schreiner bist, der sich auf Fenster spezialisiert hat und du seit Jahren Fenster hergestellt hast ~ und du erhältst immer wieder gute Aufträge, um Fenster herzustellen, dann könntest du jetzt vielleicht glauben, dass die Zeit des Fenstermachens abgelaufen ist und du dies nicht mehr tun solltest, weil es dich nicht mehr erfüllt. Du hast vielleicht unausgesprochene Sehnsüchte, etwas anderes zu tun, aber du weißt noch nicht, was es ist. Dennoch, weißt du, wenn du aufhörst, Fenster zu bauen, dass du vielleicht keine Arbeit mehr bekommst ~ Fenster herstellen heißt, deine Rechnungen bezahlen zu können. Was ist also zu tun?
Die Antwort ist, direkt durch das Zentrum deiner Ängste und Unsicherheiten zu gehen und zu beschließen, keine NORMALEN Fenster mehr herzustellen. Erst wenn du dies getan hast, wirst du sehen können, was vor dir liegt. Vielleicht wirst du nie wieder Fenster herstellen, oder du kannst beginnen, absolut exquisit-exklusive Fenster zu bauen, welche wie Einstiegspunkte in die Neue Realität sind. Und obwohl es keine physischen Anzeichen dafür gibt, wie sich unser nächster Schritt an dieser Stelle manifestieren wird, WIRD ER DA SEIN, wenn wir bereit dafür sind!
Alles muss jetzt in die Wahrhaftigkeit übergehen. Die Natur dieser Welt kann nicht bis später warten. WIR können nicht bis später warten.
ES IST: JETZT ODER NIE!
Mit wahrer LIEBE von AN!
Solara • Anani • Anamani
In tiefer Dankbarkeit und Liebe für die brillanten Einsichten von:
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Bildquelle / Pixa Bay / Freie Nutzung
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