2019-02-11

Stärkstes Erdbeben in der Eifel seit 2012 gemessen


KOBERN-GONDORF. Die Osteifel ist am frühen Montagmorgen von einem leichten Erdbeben erschüttert worden. Der Landeserdbebendienst Rheinland-Pfalz maß eine Stärke von 2,8 - das stärkste Beben in der Region seit vielen Jahren.

Ein leichtes Erdbeben hat viele Bewohner in der Osteifel am frühen Montagmorgen aus dem Schlaf gerissen. Laut Messungen des Erdbebendienstes des Landesamts für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz lag das Epizentrum in Kobern-Gondorf und erreichte eine Stärke von 2,8. Automatisch gemessen wurde das Beben um 5.13 Uhr am Montagmorgen, die aufgezeichneten Daten ergaben zunächst einen Wert von 2,6. Die manuellen Auswertungen des Erdbebendienstes ergaben dann jedoch den höheren Wert. Das Beben lag demnach in einer Tiefe von acht Kilometern.

"In der Eifel tut sich etwas", sagt Professor Georg Wieber vom Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz. Eine Stärke von 2,8 sei schon einiges, jedoch auch nicht dramatisch. "Wir haben die Region in ständiger Beobachtung und werten die Daten jetzt ausführlich aus", so Wieber. Ab einer Stärke von 2 seien Beben spürbar. Er selbst lebt in Koblenz, das Beben am Morgen hat er jedoch nicht mitbekommen - anders als andere Anwohner.

Denn zu spüren war das Beben nicht nur im Epizentrum selbst. Die Seite "Erdbebennews.de" verzeichnete Lesermeldungen im gesamtem Gebiet des Neuwieder Beckens zwischen Koblenz und Andernach. Auch rund um den Laacher See konnte das Beben gespürt werden. "Es gab ein deutlich wahrnehmbares Geräusch. Das Bett hat geschwankt, die Fenster vibriert", gab ein Anwohner in Kobern-Gondorf an. Auch in Koblenz gab ein Zeuge auf der Seite an, dass die Gläser im Schrank geklirrt haben. "Ich bin von einem kräftigen Schlag aufgewacht - als wenn ein Schrank umgekippt wäre", so eine Meldung ebenfalls aus Koblenz.

Mit einer Stärke von 2,8 ist es das stärkste Beben in der Osteifel seit November 2012. Am 22. November 2012 wurde ein Beben ebenfalls der Stärke 2,8 gemessen, das Epizentrum damals lag in Lonnig. Schäden sind infolge des rund einminütigen Bebens jedoch nicht zu erwarten. Ein Beben im Neuwieder Becken ist zudem auch nicht ungewöhnlich. Grund dafür ist eine etwa 15 Kilometer lange Bruchzone, die sogenannte Ochtendunger Störung. Das letzte Beben dort ist gerade einmal ein paar Wochen her. Am 14. Januar wurde ein leichtes Beben der Stärke 0,3 gemessen.

Und auch beim jetzigen Beben handelt es sich aufgrund der Messdaten offenbar um ein tektonisches Beben im Zusammenhang mit der Ochtendunger Störung. Diese tektonische Beben entstehen meist, wenn sich tektonische Platten an Bruchfugen der Lithosphäre, also die äußere Schicht des Erdkörpers, verschieben und so potenzielle Energie freigesetzt wird. Experten schätzen, dass rund 90 Prozent der weltweiten Erdbeben tektonische Beben sind.

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