2019-08-15

Heike Kühnemund: Vollmond – in der Mitte vom August


Die Wellen haben sich wieder gelegt, es ist ruhig geworden. Nachdem ich gestern tagsüber viele Stunden wie unter Strom stand, mich irgendwie auch nicht daraus befreien konnte, ist jetzt nach einer erholsamen Nacht Ruhe eingekehrt.

Es war, als ob ich mich durch diese Powerenergie von irgendetwas befreien musste. Ich konnte da nicht einfach aussteigen, so seltsam das alles auch war. Ich fühlte mich echt wie in einem Schleudergang, so, als ob man mich extra dort hinein „gesetzt“ hat, damit ich ja nicht entfliehe. Ich sollte da durch, es genau so erfahren, mich durcheinander schütteln lassen, um letztendlich wieder ein Stück weit freier zu werden.

Also echt, das sind manchmal Gefühle, Situationen und Momente, wo man nicht weiß, was einem geschieht und man sich sooo verloren fühlt. Alles scheint aussichtslos. Der Schmerz übermannt einen in Wellen, er scheint aus Tiefen zu kommen, die man schon gefühlt hundertmal durchschritten hat. Doch es geht noch mehr, noch tiefer. Luft holen zwecklos, den Kopf oben halten und wie wild herum strampeln auch. Es geht meist nur … hingeben, mitfließen, geschehen lassen. Ob sich das nun angenehm anfühlt oder man da möglichst schnell wieder raus will, ist meist sowieso nicht die Frage. Es muss sein!

Ich habe dabei das Gefühl, dass diese Momente seltener werden. Lange meinte ich sogar, es wäre nun mal gut und jetzt darf Leben in Freude kommen. Ist ja auch so. Nur gibt es eben immer mal wieder Dinge, die noch anzuschauen sind oder die noch nicht in der Tiefe des Seins geheilt wurden. Transformation geht immer weiter, anders vielleicht, oft leichter, meist sogar einfach im Erkennen, doch manchmal eben auch so wie eben. Noch dazu, wenn man zutiefst sensitiv ist, alle Tiefen ausloten will (unbewusst) und mit der Aufgabe hierher gekommen ist, genau diese Tiefen als Lernfelder zu nutzen. Trotzdem flucht der Mensch in mir, wenn es wieder mal soweit ist und das Ganze kurzzeitig aus den Augen verloren scheint.

Ok, das war nun gestern. Heute morgen spüre ich Frieden in mir. Sacht und gemächlich komme ich in diesen Tag hinein. Draußen ist es grau, Regen soll kommen (ich hoffe es!). Ein Vollmond im Wassermann unterstreicht diesen Tag und steht genau in der Mitte dieses Monats. Wie ich schon schrieb, eines Monats, der irgendwie so total anders scheint. Ist noch Sommer oder nicht mehr? Was ist jetzt dran, Herbstjacke oder Top? Alles wechselt enorm schnell, viele stürmische Winde fegen all die Energiefetzen weg, die sich weiterhin im großen Feld lösen. Wohin führt es uns? Was bringt dieser Sommer, der anschließende Herbst, all die letzten, durchaus heftigen Transformationszeiten und -wellen? Was haben sie tatsächlich bewegt?

Es bleibt spannend, immer wieder und durchaus auch anders, als man sich oft vorstellt. Nur der Moment zählt. Aus dem Moment heraus entsteht neues Leben, also bleibt nur, immer wieder fühlen, was ist gerade dran. Egal, ob da wer in einem mosert und meint, doch nun mal in die Gänge zu kommen und etwas in Bewegung zu bringen. Egal, was zwickt und schiebt oder in alten Bahnen weiter will. Es geht nicht! Nicht so! Neues Fühlen ist angesagt. Neues Wahrnehmen, neues Sein! Mit Bekanntem und mit all dem, was war, nicht zu vergleichen. W i r w e r d e n n e u! Wir leben neu, erinnern wir uns (auch gegenseitig)!

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