Ziehen und Drücken stehen symbolisch für ein inneres Hin und Her, für den Wechsel zwischen Alt und Neu. Dieser Wechsel ist nicht nur Menschen innewohnend. Auch Energien, wie wir sie in der Astrologie seit Jahrtausenden verwenden, zeigen sich direktläufig und rückläufig. Es gibt Energien, die für Strukturen stehen. Andere stehen genau für die Befreiung von Strukturen.
Energetisch erhalten wir das Ziehen und Drücken beispielsweise durch die Gleichzeitigkeit von Alt und Neu, durch die Energie Pluto, die zwischen dem Steinbock (=alt) und Wassermann (=neu) bis November 2024 hin- und herpendelt. Viele empfinden das als unangenehm. Dabei es ist Ausdruck eines größeren Anpassungsprozesses.
Warum das so wichtig ist und was dahintersteckt – das können Sie in diesen „Standpunkten mit Substanz“ nachlesen. Und – ich gebe auch Anregungen zu einem gesunden Umgang mit dem Pendeln, dem Ziehen und Drücken.
Pendeln mit Sinn
Das Pendeln hat den Effekt, eine einigermaßen geschmeidige Anpassung zu ermöglichen – für jene, die das erkennen und umsetzen wollen. Wer nicht will, der reizt es energetisch aus – und erhält dann meistens beim dritten Mal die letzte Chance zur Veränderung. Da geht es dann meistens mit Hochdruck, Brisanz und ziemlichen Schmerzen voran. Kann man natürlich auch wollen. Muss man jedoch nicht machen.
Dies sind oft jahrelange Prozesse. Würde man mit Karacho energetisch straight vorangehen, ja hasten und im Turbotempo voranpreschen, dann würde viel mehr, als eigentlich beabsichtigt ist, zerstört werden.
Ein Blick auf die kollektive Ebene
Übergänge wie wir sie besonders seit 2020 erfahren, mögen individuell besonders sein und kollektiv eine mächtige Herausforderung darstellen – verständlich bei dem Wohlstand und der Jahrzehnte ohne wahrgenommenen Krieg. Parallel zerbrechen Lebensentwürfe. Alte Lebensmodelle fühlen sich irgendwie aus der Zeit gefallen an. Menschen, die sich nie in einen gesellschaftlichen Käfig sperren ließen, sehen plötzlich und doch gar nicht überraschend wie die Sieger aus. Wenngleich – es gibt weder Sieger noch Gewinner. Es gibt bestenfalls Menschen, die sich mit der Strukturlosigkeit, den Auflösungserscheinungen und dem Wegfall bekannter Sicherheiten leichter tun als andere.
Alt und Neu stehen nebeneinander, untereinander, übereinander, ineinander. Was ist alt? Was ist neu? Wie kann man das erklären? Wie kommt aus dieser Mischlage heraus? Wann ist man endlich im Neuen? Was geschieht mit dem Alten? Was lasse ich zurück? Was erwartet mich im Neuen?
Fragen über Fragen. Antworten gefällig?
Der innere und auch äußere Kampf zwischen Alt und Neu, zwischen dem Archetypen von Saturn und von Uranus, ist normaler Bestandteil in Übergängen. Damit es ein wenig klarer ist, finden sich einige Beispiele, die sich im Lebensalltag immer wieder zeigen.
Die Astrologie mit ihrer Symbolsprache hilft uns, über Bilder den Antworten näher zu kommen. Natürlich gibt es noch andere Möglichkeiten. Mir ist die Astrologie, mit der ich mich über 40 Jahre beschäftige, am nächsten. Im Übergang von 2023 bis 2025 beschäftigen uns kollektiv vier Energien, die ich vorstelle. Die Zuschreibungen sind nicht erschöpfend. Es gibt immer die entwickelt gelebte Seite und die nicht entwickelt gelebte Seite.
Saturn steht archetypisch für
• Struktur gibt Sicherheit.
• Es muss alles seine gewohnte Ordnung haben.
• Sicherheit ist angenehm und absehbar.
• Alles so bleibt, wie es war.
• Sturheit, Starrsinn, Unflexibilität.
• Das Alte gibt eine bekannte, vertraute Struktur.
• Es ist ja doch irgendwie noch ganz gut, das Alte.
• Warum das Alte, so gut Bekannte, Wohlvertraute aufgeben.
• Der Status bleibt quo erhalten – das ist bequem.
• Die Komfortzone ruft – auch wenn sie schon viel zu klein ist – irgendwie geht sie ja doch immer noch.
• Das Konservativ-Bewahrende, das Vorsichtige und sich Veränderungen Widersetzende.
• Die bekannten Werte sind doch nicht so schlecht. Irgendwie geht es schon weiter.
• Man hat so viel in den Aufbau dieser Strukturen, dieses bisherigen Lebens investiert. Es kann ja nicht alles schlecht gewesen sein.
• Saturn ist ein Archetyp des Versprechens. Er hält sich auch an seine einmal gemachten Schwüre. Es ist ein Archetyp der Verantwortung. Er kommt schnurgerade und unerbittlich seinen Verpflichtungen nach. Dies ist vor allem im Unbewussten stark verankert.
Sieht man sich seinen scheinbaren Gegenspieler archetypisch an, dann steht Uranus für den Gegenpol. Symbolisch und energetisch muss es ihn geben, denn ansonsten verknöcherte das Alte und nichts Neues würde sich zeigen können. Dafür muss der Boden bereitet sein. Dafür sehen diese archetypischen Energien. Sie zeigen folgende Facetten.
Uranus duldet symbolisch keine Einschränkungen.
• Er ist der Systemsprenger. Was danach kommt, interessiert ihn nicht. Seine Aufgabe ist das Wegsprengen des Alten.
• Er sorgt für frischen Wind und bereitet das Terrain für das Neue auf. Doch er ist nicht das Neue.
• Er braucht Raum und Freiheit, um über sich hinauszuwachsen.
• Er ist der Pubertierende, der Rebell, dem alte Strukturen zuwider sind. Er erkennt nicht den Sinn in Strukturen. Sie schränken ihn ein.
• Er sprengt alte Ketten wie Muster, Normen, Glaubenssätze, gleich woher sie kommen.
• Die uranischen Energien sind archetypisch das Heilmittel gegen jegliche Normopathie.
Die beiden Energien sind keine Gegenspieler, denn jeder hat seine Aufgabe. Diese gilt es zu ergründen. Die meisten Menschen sind Gewohnheitstiere; sie pflegen Routinen und folgen ihnen bekannten Mustern. Daraus werden Komfort und Stabilität. Doch dies ist kein Dauerzustand.
Daher sind Fragen wie „Soll ich bleiben oder soll ich gehen? Was ist es wert, aufbewahrt und aufbewahrt zu werden? Was schränkt mich ein und hindert mich daran zu wachsen?“ Fragen, die immer wieder auftauchen, wenn man sich als Mensch entwickelt und immer bewusster wird.
Besonders deutlich ist dieser scheinbare Zwiespalt, wenn die Hintergrundfärbungen dieser Energien diesen Zwiespalt noch verstärken.
Pluto – der Tiefentransformator
Er steht für
• Den tiefsten Wandel
• Digging deep
• Das Unterste zu oberst kehren
• Nichts bleibt verborgen unter dieser Sonne
• Enthüllungen
• Apokalypse
• Tiefen Schmerz
• Uraltes
• Familiengeheimnisse
• Generationswunden
• Wandel durch völlige Zerstörung
Neptun – zwischen Lüge und Göttlichkeit
Neptun ist in den Übergangsjahren 2023, 2024, 2025 die vierte Energie im Bunde. Sie steht für
• Das Leise
• Das Spirituelle
• Das Göttliche
• Den Betrüg
• Die Lüge und die Täuschung
• Das Grenzenlose
• Die Entgrenzung
• Den Himmel auf Erden
• Die große Enttäuschung
Irgendwann erreicht der Mensch einen Punkt, wo das Ziehen und Drücken sein Ende hat.
Dann ist dieser innere Kipppunkt erreicht, wo es so richtig ans Eingemachte, ans Innere geht. Dann gibt es kein Halten mehr. Dann ist ein unumkehrbarer Punkt erreicht. Ein Zurück ist nicht mehr möglich. Wenn man „Zurück“ geht, dann tut man dies bewusst. Doch es zeigen sich rasch alle Arten von Unverträglichkeiten, von Dissonanzen, von Belanglosigkeiten, vom Mangel an Gesprächsstoff, vom Unwohlfühlen, vom Wegwollen – in sein neues zu Hause.
Selbst wenn es im zyklischen Geschehen zu einer Totalauflösung im Kollektiv kommt. Individuell hat man, wenn die Energien klug und weise nutzte, ein Fundament, das alles an Stürmen im Außen überdauert. Wer weiß, wo er steht und wofür er steht, kann auch mit einem sich auflösenden Außen umgehen, mit Durcheinander, mit Chaos, mit äußerer Orientierungslosigkeit. Er ist bereit für Neues – und sei es noch so revolutionär, spektakulär, chaotisch und unsicher.
Ja – es gibt diese Menschen, die wissen, wie man vorhandenen Energie kollektiv und individuell nutzen kann.
Ist es einfach? Nein.
Warum auch? Ist es hilfreich? Unbedingt.
Wie kann man damit umgehen?
Wesentlich ist, sind immer wieder mit den Energien auseinanderzusetzen. Nicht nur dazu zu lesen und abzunicken. Auseinandersetzung bedeutet, sich in die Energien, ihre Ausdrucksmöglichkeiten und ihre Erscheinungen zu vertiefen und dieses Wissen zu durchdringen.
Auch in sich hineinzufühlen, hilft sehr. Zudem hilft es sehr, mit raschen Abfolgen von Ereignissen umgehen zu lernen. Das geschieht am leichtesten durch eine Fokussierung auf das, was einen tatsächlich betrifft und das man auch gestalten kann. Der Rest kann weg. Beobachten ja – doch Vorbeiziehen lassen wie Wolken.
Wesentlich sind auch Offenheit und die Bereitschaft, dass Neues in das Leben treten kann und darf. Dafür muss das Alte aufgeräumt und geordnet sein. Interessanterweise gibt es immer etwas zu ordnen. Auch Kleinigkeiten können lästig sein. Wenn man sie beachtet, gehen sie oft ohne großen Aufhebens.
Ruhe, Stille und Natur – sind drei unschlagbare Helfer in diesem Übergang. Sie sind immer vorhanden, kosten nichts und Sie können sie immer abrufen.
Was nicht hilft, ist der Vergleich mit anderen. Wir nehmen Energien qualitativ und auch zeitlich ganz unterschiedlich wahr. Das hängt mit dem Reifegrad des Bewusstseins zusammen. Damit macht man sich eher verrückt als man klar sieht, was Sache ist.
Was auch nicht hilft, ist sich in endlosen Analysen zu verlieren. Dann wird die Analyse zum Selbstzweck. Denn – es gibt immer irgendetwas zu analysieren.
Je einfacher Sie leben, umso einfacher ist dieser grandiose Übergang, der die Gelegenheit für etwas völlig Neues ist. Nutzen Sie ihn – für sich.
Zu finden ist dieser Beitrag und alle bisherigen Beiträgen unter: https://www.andrea-riemer.de/standpunkte-mit-substanz/2023-12-beitr%C3%A4ge-1-geschichte/
Danke, lieber Max💫💫💫
AntwortenLöschenDanke liebe Andrea ✨🌹✨
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