2019-05-08

Heike Kühnemund: Nimm den Druck raus


Spürst du ihn auch, den Druck? Fühlst du dich, als ob alles immer schneller geht und es dir schwer fällt, da auszusteigen?

Mir geht es in diesen Tagen so. Ich bin seit ca. 10 Tagen in einem „Dauer-Arbeits-Feld“, was mich zunehmend einnimmt. Es ist neu. Es ist anders. Ich habe in mir eine neue Ebene betreten. Ich bekam die Chance, meinen Traum zu leben. Ich stehe vor meiner Vision und beginne, diese umzusetzen. Doch dass dies ebenfalls Herausforderungen mit sich bringt, habe ich zwar geahnt, in dieser Form aber nicht erwartet. Aber kein Wunder, ich sagte es ja schon – es ist neu! Dieses so andere Leben ist für mich echt gewöhnungsbedürftig. Es bringt mich ebenso an Grenzen wie vorher die innere Arbeit.

Heute nun bin ich einen Schritt zurück getreten, um zu erkennen. Ich benötige wieder mehr Raum, um zu fühlen (und nicht nur alles durchzuplanen und dann auch gleich umzusetzen). Und was fällt mir als erstes auf? Ich mache mir selbst den meisten Druck. Ha, so leicht kann es gehen und ich rutsche wieder in die alten Mechanismen, die jahrelang gelebten Verhaltensweisen. Drauf gekommen bin ich, weil ich gestern ein Video anschaute, wo ein junger Mann mit seinem Auto auf Reisen war. Er erzählte gleich zu Beginn, dass er ja schnell an ein bestimmtes Ziel will … doch wurde ihm im selben Atemzug bewusst, dass er sich selbst den Druck macht und er fragte sich, warum? Warum muss alles schnell gehen? Warum kann man nicht die Reise an sich genießen und schauen, was kommt?

Und genau das war es, was mich innehalten ließ. Mein Körper meinte sowieso gestern zum wiederholten Male, dass eine längere Pause nötig sei. So kam eins zum anderen und verband sich als Erkenntnis miteinander. Ich schraube jetzt mal ganz schnell mein Tempo runter und atme …

Ich habe Zeit (ach ja ). Ich möchte genießen (oh ja … z.B. sah ich gestern in meinem Garten, wie eine Amselfamilie spazieren ging bzw. hüpfte. Das war so ein berührendes Bild, wie die Amselmama voran hüpfte und die zwei kleinen hinterher … das wäre mir beinahe entgangen, weil ich eben nur meine Arbeit sah!). Ich möchte fühlen und sehen, wer denn noch alles da oben wohnt. Ich möchte aber auch mal nichts tun dürfen und nicht gleich wieder das nächste Thema beackern (innerlich oder indem ich Infos im Netz checke, wie ich was umsetzen kann).

Echt, dieser Garten hat fast mehr Transformationspotential als das, was ich bisher erlebte (ok, fast – eben anders ). Also erfahre ich gerade, wie es sich anfühlt, wenn der Druck raus geht und ich aufatmen kann. Gleichzeitig erinnere ich mich auch daran, dass alles leicht gehen darf. Und hier kommt dann ins Spiel, dass ich schaue, was brauche ich wirklich. Auch das ist ein riesen Feld und wohl kollektiv gerade auf allen Ebenen präsent. Was brauche ich für mein Leben? Was ist Ballast oder nur deshalb da, weil man uns sagt, dass man es benötigt (siehe Werbung oder weil es bisher alle so machten).

Das, was sich jetzt zeigt, ist Aufräumen im großen Stil! Auf allen Ebenen darf hingeschaut werden und das, was uns nicht mehr dient, getrost abgelegt, weiter verschenkt oder entsorgt werden (auf allen Ebenen). Dieses Aufräumen im großen Stil muss sein, denn nur so können neue Räume entstehen. Diese neuen Räume wollen wahrgenommen werden. Hier darf sich zeigen, was uns wirklich ausmacht. Man könnte auch sagen, wir „schälen“ weitere Schichten von uns, holen Seelenanteile zurück, erkennen, was noch in uns schlummert, heben Schleier an, um dahinter zu schauen, lassen Verstrickungen los, um innerlich immer freier zu werden, heilen alle Verkrustungen, die unsere Herzen einengten und öffnen diese für ein neues Leben!

Nur dass dieses neue Leben erst gelernt werden will. Alles, was damit zu tun hat, will erobert werden, zugelassen werden, auch wenn es neu ist, sich anders anfühlt, manchmal Angst macht oder sich Zweifel einschleichen. Dabei tauchen jede Menge Emotionen und Gefühle auf, die angeschaut und einfach wahrgenommen werden wollen. Die neuen Projekte, unsere Visionen schlummern zwar schon so lange in uns, doch wenn es an die konkrete Umsetzung geht, kommt alles noch mal anders daher, als man es sich mit den Erfahrungen aus der Vergangenheit ausgemalt hat. Auch damit muss man erst mal klarkommen. Manches will auch erst noch wachsen, anderes würde man am liebsten sofort teilen, fühlt sich aber ziemlich verletzlich dabei und irgendwie auch schutzlos. Weil … es ist ein neues Sein, eine andere Ebene, ein Teil oder sogar das neue ICH, was sich hier präsentiert. Und dieses neue ICH braucht noch ein wenig, bis es sich gefestigt und sicher fühlt, bis es sich ganz offen zeigen mag. Es ist ein weiteres Hin und Her, immer wieder ein Hinterfragen: Wie weit bin ich? Was ist jetzt dran? Wo zeige ich mich schon? Passt das auch? Darf ich so leben? – ja echt, auch diese Frage kommt ab und zu. Alles, was mit dem System zu tun hat, wurde so lange gelebt und verinnerlicht, dass es sich erst langsam verabschiedet und das Vertrauen, wirklich anders zu leben, langsam wächst.

Ich spüre für mich ganz deutlich, ich will nichts anderes. Ich will Natur! Ruhe! Atmen! Verbundenheit! Staunen … spielen, kreieren und zuschauen, wie die Natur kreiert. Ich will leben … im wahrsten Sinne des Worte, ohne Existenzängste oder „Systemketten“ … ich will so sein, wie ich bin! Und ich will das teilen, mitteilen, anstoßen, erinnern, Impulse gebe, dass da noch was anderes ist …

Ihr seht also, ich habe viel vor (ohne jetzt den nächsten Druck aufzubauen ) … und ich spüre, wie sich meine Wünsche fast automatisch einspielen. Oft fühle ich mich nämlich schon, als wäre ich nicht mehr an das System gebunden, es ist mir egal – ich fühle es so, als ob dieses Feld sich weiter zu entfernen scheint und bald nicht mehr wichtig sein wird.

Ich spüre die neue Freiheit, tun zu können,was sich zeigt. Und ich schaue staunend zu, wie sich Wunder (ziemlich schnell) manifestieren und immer dann Lösungen kommen, wenn ich sie gerade brauche.

Wozu dann also Druck machen??? Ich muss mich nur daran erinnern, dass Leben ja leicht sein darf und ich mitfließen will … nun denn, dann lasse ich mal los und gehe in meinen fühlenden Herzraum, nachholen, was die letzten Tage so nicht ging … und bald auch wieder in meinen Garten, schauen, ob schon was wächst … bzw. einfach ins Grün schauen

PS: Da geht es mir ja fast wie Frido, dem kleinen Fuchs. Er brauchte auch etwas, bis er sich in seiner neuen Heimat eingewöhnt hatte und dort sein neues Zuhause lieben lernte … du kannst gern einmal reinhören, ich habe für dich eine Leseprobe aufgenommen. Weitere Infos findest du hier: FRIDO VOM ZAUBERWALD

Danke liebe Bärbel für deine Spende ~ Eine Unterstützung meiner Blogarbeit durch eine Spende ist immer willkommen.

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