Wir wissen, dass das Anpassen von Grenzen entmutigend oder beängstigend erscheinen kann, vor allem, wenn sie schon lange gemäß einem ungesunden Muster verlaufen sind. Aber gesunde Grenzen sind unerlässlich, um euch und allen Menschen in eurem Umfeld zu helfen, euer höchstes Potenzial zu entfalten. Das ist genau der Grund, warum sie für so viele von euch auf dem Prüfstand stehen.
Wir möchten, dass ihr wisst, dass es nicht gemein ist, eure Grenzen zu verschieben, wenn ihr es aus einem bewussten Gefühl heraus tut, auch wenn euch die Menschen vielleicht vorwerfen, gemein oder unfair zu sein, wenn ihr das tut. Das liegt einfach daran, dass sie sich vor Veränderungen fürchten oder dass sie daran interessiert sind, dass alles so bleibt, wie es ist. Bei der Verschiebung von Grenzen geht es nicht um Bestrafung, sondern darum, ein insgesamt faires Gleichgewicht zu finden.
Die meisten Menschen, die sich gegen gesunde Grenzen wehren, versuchen zu vermeiden, in irgendeiner Weise in ihre eigene authentische Kraft einzutreten. Das ist euch abträglich, denn eben dafür seid ihr auf diesem Planeten! Vielleicht habt ihr schon bemerkt, dass bei ungesunden Grenzen zwischen euch und anderen Menschen häufig gegenseitige Schuldzuweisungen im Spiel sind. Wenn ihr euch damit beschäftigt, was der andere tut, richtet ihr euren Fokus nicht auf euer eigenes Wachstum und eure eigene Entwicklung.
In einigen Fällen müsst ihr vielleicht eine große Veränderung in eurer Beziehung vornehmen, um alte Muster zu beenden. Wenn ihr über lange Zeit in einem Tanz ungesunder Grenzen mit einem anderen gelebt habt, befürchtet ihr vielleicht, dass dies eure Beziehung beenden wird, aber in Wirklichkeit ist eure Beziehung, wenn sie so völlig aus dem Gleichgewicht geraten ist, zum Scheitern verurteilt. Gesündere Grenzen zu ziehen ist genau das, was eurer Beziehung eine Chance geben wird.
In anderen Fällen könntet ihr langsam beginnen, die Dinge auf eine Weise zu verändern, die sich für andere nicht so drastisch anfühlen wird. Das kann damit beginnen, dass ihr einfach in eure Wahrheit hinein spürt, bevor ihr antwortet oder handelt. Fragt euch, ob das für alle Beteiligten fair und ermächtigend ist. Ihr könnt beginnen, indem ihr zu anderen Nein sagt (oder Ja zu euch selbst!), oder ihr könnt anfangen, Tätigkeiten an andere zu delegieren, die diese für sich leicht selbst erledigen können, um so langsam aber sicher eine allmähliche Veränderung zu bewirken. Dies erfordert von euch die Bereitschaft, ständig bewusst zu sein und nicht in alte Muster zurückzufallen.
Wir erinnern euch erneut daran, dass Grenzen dazu da sind, eine faire, bevollmächtigende Verbindung für alle Beteiligten zu unterstützen. Das ist immer eine gute Sache, und euer innerer Weiser weiß immer, wo genau dieser Punkt ist. Vielleicht müsst ihr in extremen Fällen sehr hart sein, oder ihr könnt die Dinge langsam und sanft verschieben, aber ganz gleich, wie ihr dorthin gelangt, seid versichert, dass eure Grenzen zum höchsten Wohle aller existieren, denn sie erlauben euch, eure Energie viel bewusster zu nutzen und euch endlich aus alten Zyklen und Mustern heraus in eine echte Vorwärtsbewegung hinein zu begeben.
20. April 2022
Indem wir mit unserer Serie dieser Woche über Grenzen fortfahren, möchten wir euch eine Analogie anbieten, die es sehr einfach machen sollte, die verschiedenen Verbindungspunkte von Grenzen zu verstehen.
Stellt euch vor, ihr geht auf einen Tanzabend. Wenn euer Geliebter oder eure Geliebte anwesend ist und ein langsames Lied gespielt wird, werdet ihr euch liebevoll in die Mitte der Tanzfläche begeben, um in einer engen und vertrauten Umarmung miteinander zu tanzen. Möglicherweise teilt ihr die Tanzfläche auch mit anderen und tanzt schnellere, weniger intime Tänze, die euch allen immer noch ermöglichen, eine angenehme Erfahrung miteinander zu teilen, während ihr mehr Abstand zwischen euch haltet. Und vielleicht gibt es da auch andere, mit denen ihr überhaupt nicht tanzen möchtet.
Ihr reagiert automatisch mit dem jeweiligen Grad an Nähe, der für eure Tanzpartner angemessen ist. Aber unabhängig davon, wie nahe oder wie weit ihr euch während des Tanzes von den anderen entfernt, liegt euch das Wohlergehen aller Anwesenden am Herzen, ganz gleich, ob ihr mit ihnen getanzt habt oder nicht. Ihr habt alle eure Optionen abgewogen und eure Entscheidungen auf der Grundlage eures Wohlbefindens und eurer Wünsche getroffen, während ihr gleichzeitig das Recht jeder einzelnen Seele im Tanzsaal respektiert.
Seht ihr? Grenzen zu haben und gleichzeitig Teil des Ganzen zu sein, ist eine Fähigkeit, die ihr bereits besitzt. Beim Tanzen trefft ihr eure Entscheidungen danach, wie ihr euch fühlt und wie viel Nähe im Einzelfall angemessen ist, und diese Schablone könnt ihr auch auf den Alltag anwenden. Ihr könnt selbst entscheiden, wessen Namen ihr auf eure Tanzkarte schreibt und welche Art von Tanz ihr mit ihm/ihr tanzen möchtet. Komplizierter als das muss es nicht sein.
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