2021-01-03

Reinkarnation: Wenn wir uns an frühere Leben erinnern und wie sie unseren Alltag beeinflussen können


von Frank Schwede

Ist es nicht ein faszinierender Gedanke, dass unser Leben niemals endet? 

Zu lange war die Reinkarnation in der wissenschaftlichen Gemeinde ein Nischenthema.

Wer sich noch vor mehr als zehn Jahren mit der Wiedergeburt beschäftigt hat, lief Gefahr, seine Reputation zu verlieren und als Verschwörungstheoretiker zu gelten.

Mittlerweile liegen mehr als ein Dutzend Beweise vor, die belegen, dass das Leben nach dem physischen Tod auf einer anderen Ebene weitergeht. Wo auch immer. Ob auf der Erde, einem anderen Planeten oder in nicht-physischen Sphären. 

Wenn wir uns der Tatsache bewusst sind, dass der Tod nur der Übergang in eine andere Bewusstseinsebene ist, müssen wir uns in diesem Zusammenhang auch Gedanken über den Begriff Zeit machen. Denn nach dem Ableben unseres physischen Körpers befindet sich unsere Seele bis zu ihrer Wiedergeburt im Nullzeitstadium.

Eine Wiedergeburt in einen neuen physischen Körper muss nicht zwangsläufig sofort erfolgen. Es kann manchmal eine ganze Weile dauern, bis die Seele wieder bereit dazu ist, in einen neuen physischen Körper zu inkarnieren. Das Stadium der Regenerationsphase in Vorbereitung auf ein neues physisches Leben kann also manchmal eine ganze Weile in Anspruch nehmen. Oft sogar mehr als ein Jahrzehnt.

Nicht nur das Universum ist unendlich, sondern auch die Seele. Viele Seelen, die auf der Erde inkarnieren, sind bereits Millionen von Jahre alt und stammen nicht alle von der Erde. Eine große Zahl an Seelen kommt von ganz weit her, einige von ihnen sogar aus einem anderen Universum.

Seelen, die als Menschen auf der Erde inkarnieren, bezeichnet man als Sternensaat. In den letzten 70 Jahren sind viele Sternensaaten auf die Erde gekommen, um bei der aktuell stattfindenden großen Transformation zu helfen.

Versetzt man diese Menschen mittels Hypnose in ihr früheres Leben zurück, bestätigt sich diese Theorie sehr oft. Frühere Leben haben nämlich einen großen Einfluss auf unser Tun und Handeln, weil dieses zu 99 Prozent vom Unterbewusstsein gesteuert wird, dass meistens an frühere Leben gekoppelt ist. Viele Sternensaaten haben nur sehr wenig Freude an ihrem Leben auf der Erde, weil sie sich oft einsam und heimatlos fühlen. Tief in ihrem Innern spüren sie nämlich, dass sie anders sind, dass die Erde nicht ihre wahre Heimat ist.

Verhaltensforscher vertreten sogar die Theorie, dass Verhalten und Charakter Teile unserer Persönlichkeit sind, die wiederum Teil unserer Seele ist. Somit wird es uns nur sehr schwer fallen, Verhalten und Charakter zu ändern. Bleiben wir also unserem Seelenbauplan auf immer und ewig treu? (Reinkarnation: Die 3 Wellen der Freiwilligen auf der Erde – Außerirdische und Leben auf anderen Planeten (Video)).

Besonders Kinder erinnern sich an frühere Leben

Das würde natürlich bedeuten, dass wir unser Fehlverhalten, wenn wir es so nennen wollen, möglicherweise über viele Inkarnationen wiederholen und nicht, wie wir immer gerne glauben wollen, aus Fehlern lernen.

Interessant ist doch, dass die Grundfeiler unseres Verhaltens in der Kindheit gelegt werden. Schon in den ersten sechs Lebensjahren lässt sich bei Kindern so etwas wie Charakter erkennen. Und interessant ist auch, dass es vor allem Kinder sind, die sich häufig an frühere Leben erinnern.

Der US-amerikanische Psychiater Jim Tucker von der Universität von Virginia ist der weltweit führendste Inkarnations-Forscher. 2008 veröffentlichte Tucker in der Zeitschrift Explore eine Übersicht aus einer Studie, in denen er mögliche Fälle von Reinkarnation untersucht hat.

Auffallend ist, dass 100 Prozent der Probanden, die an der Studie teilnahmen, Kinder waren, die über Erinnerungen aus früheren Leben berichtet haben.

Das Durchschnittsalter, wo die Erinnerung einsetzt, liegt in der Regel bei etwa 35 Monaten. Tucker wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Kinder sehr starke Emotionen zeigen, wenn sie über Erfahrungen und Erinnerungen aus ihren früheren Leben berichten. Oft bitten sie sogar ihre Eltern darum, zu ihrer früheren Familie gebracht zu werden. Tucker:

„Die Probleme hören für Gewöhnlich im Alter von sechs bis sieben Jahren auf und die meisten scheinen die vermeintlichen Erinnerungen zu verlieren. Das geschieht normalerweise ab dem Alter, wo Kinder in die Schule gehen und mehr Erfahrungen im aktuellen Leben sammeln und sowieso dazu neigen, ihre frühkindlichen Erfahrungen zu verlieren.“

In früher Kindheit scheint also der Zugriff auf vorangegangene Leben noch möglich zu sein, bevor sich dieses Portal im Laufe der kindlichen Entwicklung wieder schließt. Hierfür gibt zahlreiche belegbare Beweise, wie der folgende Fall aus dem Libanon der 1960er Jahre zeigt.

Eine Frau ging mit ihrem dreijährigen Neffen Imad Elawar durch die Ortschaft Kornayel, als sich das Kind plötzlich losriss, auf einen Fremden zulief und diesen stürmisch umarmte. Der Fremde war sichtlich erschrocken und fragte den Jungen: „Ja kennst du mich?“

Imad sah den Fremden kurz an und sagte: „Ja, du warst mein Nachbar. Said Bouhamzy.“ Bouhamzy kam bei einem Autounfall ums Leben. Die Beschreibung des Jungen passte in diesem Fall auf einen Vetter des Verstorbenen Ibrahim Bouhamzy, dessen Haus kaum hundert Meter von Saids Haus entfernt lag. Imad Elawar wurde im Dezember 1958 in Kornayel in der Nähe von Beirut geboren.

Die ersten Worte, die Imad sprach, waren Jamile und Mahmoud. Doch niemand in der Familie hieß so. Später erzählte Imad oft von der schönen Jamile, die er immer ausgesprochen kritisch mit seiner Mutter verglich. Jamile war Ibrahims schöne Geliebte.

Zum Ärgernis der Dorfbewohner lebte das Paar in wilder Ehe. Als Imads Vater davon erfuhr, dass der Fremde, den sein Sohn auf der Dorfstraße umarmte, aus Khriby stammte, wurde er nachdenklich.

Im März 1964 kam es zu einem ersten Treffen zwischen dem Chef der psychiatrischen Abteilung der Universität von Virginia, Ian Stevenson, und Imad. Stevenson fand heraus, dass die von Imad genannten Namen stimmten, einige von den genannten Personen lebten sogar noch. Bereits wenige Tage später besuchten Stevenson und Imad und dessen Vater das Haus des toten Ibrahim.

Zum Erstaunen aller Anwesenden konnte der Junge genau beschreiben, wie die Gegenstände zur Zeit des Ablebens aussahen. Auch wurden zwischen Imad und Ibrahim übereinstimmende Charaktereigenschaften festgestellt.

Ian Stevenson untersuchte im Laufe seiner wissenschaftlichen Tätigkeit an der Universität von Virginia zahlreiche ähnliche Fälle und kam bald schon zu dem Ergebnis, dass diese Menschen tatsächlich gelebt haben, gestorben und wiedergeboren wurden.

Ein anderer Fall wurde durch Eli Lasch, einem 2009 verstorbenen israelischen Arzt bekannt, der als leitender Berater bei der Koordinierung der Gesundheitsbehörden im Gazastreifen tätig war. Lasch untersuchte den Reinkarnationsfall eines dreijährigen Jungen, der behauptet hat, sich an sein früheres Leben erinnern zu können.

Er erinnerte sich daran, wie er durch einen Schlag mit einer Axt auf den Kopf getötet wurde. Heute trägt er ein langes rotes Muttermal auf dem Kopf. Das ist interessant, da in mehreren Studien darauf hingewiesen wird, wie häufig Muttermale bei Kindern sind, die in ihrem vorherigen Leben ein ähnliches Schicksal erlitten.

Der Vater des Jungen, dessen Name während der gesamten Studie vertraulich behandelt wurde, und eine Reihe Verwandter im Dorf, beschlossen, benachbarte Gemeinden zu besuchen, um zu prüfen, ob es möglich ist, die frühere Identität des Jungen festzustellen.

Auch Eli Lasch wurde eingeladen. Auf ihrer Reise besuchte die Gruppe mehrere Dörfer, bis sich der Junge an den richtigen Ort erinnern konnte. Plötzlich erinnerte er sich auch an seinen eigenen Vor- und Zunamen sowie an den Namen seines Mörders.

Der Junge führte die Gruppe durch das Dorf und blieb schließlich vor dem Haus stehen, indem er in seinem vorherigen Leben gewohnt hat. Schaulustige versammelten sich um die Gruppe.

Plötzlich ging der Junge auf einen Mann zu und rief ihn bei seinem Namen. Der Mann gab zu, dass der Junge recht hatte. Dann sagte der Junge: „Ich war dein Nachbar. Wir hatten einen Streit und du hast mich mit einer Axt getötet.“

Eli Lasch sah, wie das Gesicht des Mannes plötzlich weiß wie ein Laken wurde. Dann sagte der Dreijährige: „Ich weiß sogar, wo er meinen Körper begraben hat.“

Der Junge führte die Gruppe, der sich auch der beschuldigte Mörder anschloss, auf ein nahegelegenes Feld. Irgendwann blieb der Junge vor einem Steinhaufen stehen und sagte: „Er hat meinen Körper unter diesen Steinen und die Axt dort drüben begraben.“

Der Fall ähnelt dem des kleinen Chanai, ein kleiner Junge aus Thailand, der im Alter von drei Jahren sagte, dass er einmal ein Lehrer namens Bua Kai Lawnak gewesen sei, der erschossen wurde, als er mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Schule war.

Er flehte und bettelte, zu Lawnaks Eltern gebracht zu werden, die er für seine eigenen Eltern hielt. Er kannte das Dorf, in dem sie lebten. Schließlich überzeugte er seine Großmutter, ihn dorthin zu bringen.

Chanai führte seine Großmutter zu einem Haus, in dem ein älteres Ehepaar lebte. Der Junge schien das Paar zu kennen, das die Eltern von Bua Kai Lawnak waren, der fünf Jahre vor Chanais Geburt starb.

Faszinierend ist, dass Lawnak und Chanai etwas gemeinsam hatten. Lawnak, der hinterrücks erschossen wurde, hatte kleine, runde Wunden am Hinterkopf, typisch für eine Eintrittswunde, und größere Austrittswunden auf der Stirn. Chanai wurde mit zwei Muttermalen geboren, einem kleinen, runden am Hinterkopf und einem größeren, unregelmäßig geformten auf der Stirn.

Das Gedächtnis des Universums

Nicht selten finden zwei Menschen sogar in ihrem nächsten Leben wieder zusammen. Das kann auf ganz unterschiedliche Weise geschehen. Eine Beziehung, die plötzlich und unerwartet beendet wurde, kann unter Umständen im nächsten Leben wieder fortgesetzt werden, wie der folgende Fall beweist, den ich in meinem Buch Begegnung mit dem Unfassbaren beschreibe.

Die Anruferin klang besorgt. Ihre Stimme stockte und sie war den Tränen nahe. Sie ist 28 Jahre alt, studiert Medizin im dritten Semester und ist das, was man als eine geerdete Person bezeichnen kann. Eine, die mit beiden Beinen auf den Boden der Tatsachen steht und nur an das glaubt, was man auch wissenschaftlich beweisen kann.

Vor etwa einem Jahr verliebte sie sich auf einer Party in einen etwa zwanzig Jahre älteren Mann, der ihr auf Anhieb gut gefiel. Und auch sie schien Eindruck auf den Mann gemacht zu haben. Sie verabredeten sich bereits für den nächsten Tag, so als könnten sie es beide nicht abwarten, sich wiederzusehen.

Die Anruferin berichtete mir weiter, dass sie sich von diesem Mann magisch angezogen fühlte. Doch das eigentlich Kuriose war der große Altersunterschied, wie mir die Anruferin berichtete:

„Niemals konnte ich mir bis zu diesem Tag vorstellen, mich in einen zwanzig Jahre älteren Mann zu verlieben. Seltsam war zudem der Ort, an dem wir uns kennenlernten. Es war auf der Party einer Freundin. Den ganzen Tag hatte ich tierische Kopfschmerzen. Eigentlich wollte ich früh zu Bett gehen. Doch plötzlich waren die Kopfschmerzen wie weggeblasen und irgendeine unbekannte Macht zog mich geradezu an diesen Ort. Heute weiß ich warum. Es war dieser Mann. Ich sollte ihn dort treffen. Das war eine Vorbestimmung.“

Und so kam es in den folgenden Tagen und Wochen zu weiteren ausgesprochen intensiven Treffen zwischen meiner Anruferin und dem Mann. Und schon nach wenigen Wochen entwickelte sich so etwas wie eine innige Liebesbeziehung.

Die Anruferin beschrieb die intime Nähe zu dem Mann als berauschend, ja als Seelenbalsam und doch spürte sie einen unheimlichen schwarzen Schatten, der unsichtbar über dieser Beziehung lag.

„Ich fühlte mich noch nie so gut in meinem Leben, gleichzeitig aber auch noch nie so belastet. Es fühlte sich zwar alles so echt, so warm an – aber dann waren da plötzlich diese seltsamen Träume. Immer wieder sah ich einen toten Mann am Boden liegen. Er lag unter einer Brücke und starrte mich mit weit aufgerissenen Augen an. Sein Blick war klagend. Ich konnte geradezu sein Schreien hören.“

Meine Anruferin schenkte diesem immer wiederkehrenden Traum zunächst keine sonderliche Bedeutung. Die frisch gewonnene Bekanntschaft gab ihr, wie sie unter Tränen gestand, das, was sie immer gesucht hatte: Wärme und Geborgenheit.

Doch bald schon wurde das Glück auf eine harte Bewährungsprobe gestellt. Durch Zufall erfuhr die Anruferin, dass der Mann verheiratet ist und eine fünfzehnjährige Tochter hat.

„Ich war wie vor dem Kopf gestoßen. Ich dachte, das kann doch nicht sein. Doch dann erwachte die Kämpferin in mir. Ich wusste spätestens von diesem Moment an, dass ich um diesen Mann kämpfen musste. Nur ich wusste noch nicht warum. Ich dachte, warum nur habe ich um die zwei vorherigen Beziehungen nicht so gekämpft, wie um diese.

Ich kämpfte um einen Mann, der verheiratet ist und eine fünfzehnjährige Tochter hat, die doch gerade in diesem Alter ihren Vater so sehr braucht. Ich wusste keine Antwort auf all die vielen Fragen und ich fühlte mich in diesem Moment so abgrundtief schlecht. So schlecht, wie noch nie zuvor in meinem Leben. Ich studiere Medizin und bin dazu da, Menschen zu helfen und sie nicht zu zerstören. Doch jetzt zerstöre ich gerade das Leben zweier Menschen.“

Die Anruferin stellte den Mann zur Rede. Dieser erklärte ihr, dass seine Ehe bereits seit einem Jahr so gut wie am Ende sei und nur noch sie die wichtigste Person in seinem Leben sei. Doch in den folgenden Monaten blieb es zunächst bei einer heimlichen Beziehung, die sich aber in der Folge allmählich zu einem Drama entwickelte.

„Ich spürte mehr und mehr, dass ich diesem Mann hörig war. Wir waren auf eine geradezu seltsame Weise abhängig voneinander. Wie zwei Magneten, die nicht mehr voneinander lassen können. Ich bekam es plötzlich mit der Angst zu tun, dass mit mir etwas nicht stimmte.“

Für die Anruferin wurde die Beziehung bald zu einer Belastung. Sie spürte, wie sie allmählich ihre Balance verlor, nachts schlecht schlief und am Tage kaum noch belastbar war. Die einfachsten Dinge entwickelten sich für sie zu einer Herausforderung.

„Ich vernachlässigte mich mehr und mehr, begann zu trinken und meine Wohnung wurde zu einer einzigen Müllhalde. Ich hatte mich und mein Leben einfach nicht mehr im Griff und ich wusste nicht warum. Eigentlich hätte ich doch allen Grund gehabt glücklich zu sein.

Ich hatte endlich den Menschen getroffen, der mir etwas bedeutet und dem auch ich etwas bedeute. Doch irgendetwas Schreckliches stand zwischen uns und unserem Glück. Ich glaubte nicht, dass es seine Frau und seine Tochter waren. Andere Männer lassen sich auch wegen einer anderen Frau scheiden. Warum tat dieser Mann das nicht? Langsam begriff ich, dass er nur mit mir spielte. Doch dann wieder zeigte er mir, wie sehr er mich liebt. Von diesem Moment an frug ich mich: kann man an einer Liebe zerbrechen?“

Die Anruferin beendete bald darauf die Beziehung zu dem Mann. Doch bereits nach drei Tagen schrieb sie ihm erneut eine SMS. Ihr Inhalt: „Bitte lass uns noch einmal über alles in Ruhe reden.“

„Nachdem ich die Beziehung beendet hatte, ging es mir in der Nacht darauf extrem schlecht. Ich fühlte mich mies und schuldig und hatte wieder diesen schrecklichen Albtraum. Ich sah wieder diesen toten Mann unter der Brücke, seine weit aufgerissenen Augen und diesen klagenden Blick. Ich wachte schweißgebadet auf und konnte nicht wieder einschlafen. Der Traum war so real, die Bilder so echt.“

Doch auch der zweite Anlauf scheiterte. Wieder trennte sich die Anruferin von dem Mann und wieder schafften beide die Trennung nicht. Weitere Albträume machten der Anruferin zu schaffen. Plötzlich fühlte sie sich in ihrer Stadt nicht mehr wohl. Der Mann schien zu ihrem Schatten geworden zu sein, so jedenfalls empfand sie die seltsame Beziehung. Eine Beziehung, die eigentlich keine war – obwohl sie von Liebe und großen Gefühlen geprägt zu sein schien.

„Ich entschloss mich, mich endgültig zu trennen und in eine andere Stadt zu ziehen. Bloß weit genug weg, an einen anderen Ort. Ich wollte noch einmal ganz von vorne anfangen. Einen Schlussstrich ziehen, unter mein altes Leben. Ich hoffte so sehr, dass mir das gelingen würde. Doch auch an diesem Punkt scheiterte ich kläglich. Die alten Gefühle folgten mir auch in meine neue Wohnung.

Ich nahm sie offenbar mit samt dem Gepäck mit. Als ich am ersten Abend in meiner neuen Wohnung zur Ruhe kam und mein Smartphone in den Händen hielt, drückte ich wie von unsichtbarer Hand geführt die Nummer des Mannes. Und alles fing wieder von vorne an.“

Selbst der Umzug in eine andere Stadt änderte offenbar nichts an der Situation der Anruferin. Ihre Seele befand sich in einem Gefängnis. Sie bewegte sich wie ein Hamster im Rad. In den meisten Fällen ist die Ursache für diese Art Lebenssituationen in einem früheren Leben zu suchen. Auch bei meiner Anruferin schien das der Fall zu sein.

„Eine Kommilitonin, die im Nebenfach Psychologie studiert, riet mir zu einer Hypnose. Anfangs dachte ich: spinnt die, was soll das bringen? Doch dann habe ich mich einmal näher mit dem Thema Wiedergeburt befasst und habe dabei Erstaunliches erfahren, dass es möglich ist, dass Schuld und Gefühle der Seele dauerhaft anhaften können. Schuld und Gefühle, die so tief sitzen, dass man sie nicht wieder los wird.“

Bereits schon in der ersten Hypnosesitzung erfuhr meine Anruferin, welche Ursache die seltsame Beziehung zu dem Mann wirklich hatte.

„Es war in den späten 1950er Jahren. Ich lebte damals in einem kleinen Städtchen in der Normandie und hieß Claudine. Ich war gerade mal sechzehn, als ich mich in einen gleichaltrigen Jungen verliebte. Der Junge hieß Pierre.

Er war meine ganz große Liebe. Wir waren unzertrennlich. Er war groß, hatte dunkle Augen und pechschwarzes Haar. Pierre war damals der Schwarm aller Mädchen. Alle mochten ihn, aber nur mir schenkte er sein Herz. Wir hatten eine schöne Zeit und schworen uns ewige Treue.

Bis zu dem Tag als mein Vater, ein Gendarm an der örtlichen Präfektur, befördert und nach Paris in das Innenministerium versetzt wurde. Es war so schrecklich. Pierre und ich mussten uns trennen. Ich werde nie den Vorabend meiner Abreise vergessen. Pierre machte mir schwere Vorwürfe. Er sagte mir, dass mir diese Trennung einmal sehr leid tun werde.

Zwei Wochen später erfuhr ich von einer Freundin, dass sich Pierre aus Liebeskummer von einer Brücke in den Tod stürzte. Die Hypnose brachte noch ein weiteres schreckliches Detail ans Licht. Ich sprang einige Tage nach dieser Nachricht vom Dach eines Pariser Hochhauses, um Pierre in den Tod zu folgen. Wir waren wirklich unzertrennlich.“

Schuld, Sühne und Liebe schienen sich im neuen Leben meiner Anruferin vereint zu haben. Und zugegeben: ganz auszuschließen ist das nicht. Sehr häufig hört man in jüngster Zeit immer wieder von solchen Fällen; dass sich Menschen in einem zweiten oder gar in einem dritten Leben noch einmal auf recht seltsame Weise wieder begegnen.

Das kann im positiven wie im negativen Sinne geschehen. Ich denke, dass die Art der Wiederbegegnung im Wesentlichen damit zusammenhängt, auf welche Weise man sich getrennt hat. Im Fall meiner Anruferin war es eine eher gewaltsame Trennung.

Claudine und Pierre hingen sehr aneinander und waren unzertrennlich bis über den physischen Tod hinaus. Auf seelischer Ebene haben sie sich jedoch niemals voneinander getrennt. Ihre Seelen blieben für immer miteinander verbunden und trafen die Vereinbarung, sich in einem zweiten Leben wieder zu begegnen, um da weiterzumachen, wo das gemeinsame Glück vor mehr als fünfzig Jahren ein tragisches Ende gefunden hat.

Die Seele ist ein Teil unseres Universums

Wie aber ist es möglich, dass sich zwei Menschen in einem neuen Leben wiederfinden? Um das verstehen zu können, muss man wissen, dass Seelen auf telepathische Weise verbunden sein können.

Telepathie ist wiederum ein Zusammenwirken kohärenter elektromagnetischer Felder, also eine Art Interaktion zwischen elektrisch-dynamischen Systemen, da alle Lebewesen bioelektrischer Natur sind, somit ist auch telepathischer Kontakt durchaus mit Tieren möglich.

Wie ich bereits schrieb, ist die Seele eine Form von Energie, wenn man so will, ein Fluss von Elektrizität, das starke Magnetfelder erzeugt. Bei Menschen und Wirbeltieren wird dieses Feld vom Herz erzeugt.

Im Universum ist elektrische Energie fließend und für einen Großteil himmlischer Phänomene verantwortlich, die wir als astronomische Vorgänge sehen. Dies kann durchaus auch ein Anhaltspunkt dafür sein, wie interagierende Energiefelder, darin ist auch unser Körper-Geist-System einbezogen, Energie und Informationen auf elektromagnetischem Weg übertragen, was in Fachkreisen als Telepathie und PSI bezeichnet wird.

Meine Anruferin und der Mann haben ausführlich miteinander geredet. Auch die gemeinsame Beziehung aus dem früheren Leben kam dabei zur Sprache und sie bat ihn um Verzeihung. Beide sind bis heute gute Freunde und die Schatten aus der Vergangenheit scheinen durch das Verzeihen und einer Klärung auf seelischer Ebene gereinigt zu sein.

Diese Beweise sollten in der Tat alle Skeptiker hellhörig werden lassen. Die Reinkarnation ist für mich einmal mehr der Beweis, dass im Universum keine Information verloren geht, dass alle Daten und Zeitlinien weiter noch vorhanden und abrufbar sind.

Platon war davon überzeugt, dass die Seele, wenn sie in einen physischen Körper eintritt, vergisst, woher sie kommt und sich somit nicht an frühere Erfahrungen erinnert. Hingegen glaube ich, dass diese Erfahrungen im Unterbewusstsein gespeichert bleiben, dass wir sehr wohl unter bestimmten Voraussetzungen, etwa im Schlaf oder unter Hypnose, einen Zugriff auf dieses Wissen haben.

Ich denke auch, dass jede Seele nach dem Austritt aus ihrem physischen Körper für sich entscheiden kann, wie es weitergehen soll. Ob sie fortan in anderen Dimensionen weiter existieren will, ein Leben in nicht-physischen Sphären also, oder ob sie weiter inkarnieren will, an welchem Ort auch immer, um etwa bestimmte Erfahrungen und Lektionen zu erfahren, die sie noch benötigt.

Die Seele ist zwar nur ein winziger Teil des Universums, aber ebenso unsterblich. Viele Menschen glauben gegenwärtig noch immer, dass sie niemals eine Antwort auf die vielen unbeantworteten Fragen erhalten, weil sie noch immer glauben, dass es sich um ein ungelöstes Rätsel der Menschheitsgeschichte handelt.

Diese Einstellung ist grundlegend falsch. Ungelöste Rätsel gibt es in Wahrheit nicht. Weil uns das Universum auf jede Frage die passenden Beweise und Antworten liefert, weil das Universum aus Informationen besteht.

Das Universum ist wie alle Seelen und Planeten ein lebendiger Organismus, der sich aus lauter Informationen zusammengesetzt, die niemals verloren gehen.

Irgendwann werden wir uns bewusst sein, woher unsere Seele kommt und welchen Seelen- und Lebensplan wir folgen, der bei jedem von uns individuell ist.

Um das verstehen zu können, braucht es in der Tat oft eine Begegnung mit dem Unfassbaren. Erfahren Sie mehr über solche und ähnliche Themen in meinem gleichnamigen Buch.

Bleiben Sie aufmerksam!

PublicDomain/Frank Schwede für PRAVDA TV am 29.12.2020


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