Von Katharina Sebert
Was wir auf der Nordhalbkugel als Wintersonnwende feiern, hat seinen eigentlichen Ursprung weit zurück in mutterzentrierten matrifokalen Kulturen und unseren keltischen Vorfahren, die lange vor unserer Zeit das Leben und alle seine Formen geehrt, und als deren Ursprung das weibliche und mütterliche Prinzip verehrt und gefeiert haben.
Die Mutter gebärt das Kind
Mit der Wintersonnwende wird das Licht wieder geboren und so war es unseren Urahninnen und Urahnen ein Anlass zu großer Freude, nicht nur das Kind dieser Geburt zu feiern, sondern in erster Linie die Quelle, aus der das Licht und mit ihm das neue Leben, immer wieder neu geboren wird. Modraniht, Mutternacht, so nannten sie diese heilige Feier- und Zeremonienzeit, die den Beginn der Raunächte darstellt und die mütterliche Kraft und Quelle allen Lebens dankend und ehrend feiert und zelebriert.
Wir Frauen gebären die Menschheit
Alles Leben wird vom Weiblichen geboren, von ihm genährt und wieder genommen. In Zyklen von Kommen, Werden, Reifen und Gehen wirkt das Weibliche im Großen wie auch im Kleinen. Alle Galaxien werden den ursprünglichen Schöpfungsmythen zufolge vom Weiblichen geboren. Wie es im Himmel ist, so ist es auch auf Erden: Wir Frauen sind die Gebärerinnen der Menschheit und unser Zyklus ein monatliches Abbild dieser Urkraft, die in und durch uns wirkt. Es ist an der Zeit, dass wir diese Gabe wieder ehren und uns vor der mütterlichen Kraft, die alles Leben erschafft und wieder nimmt, tief verneigen. Im konkreten wie auch im übertragenen Sinn.
Fruchtbarer Mutterboden
Modraniht, die Nacht der Mütter. Ich sehe unsere Ahninnen und Ahnen vor mir, wie sie in diesen dunklen Tagen und Nächten rund um ein wärmendes Feuer sitzen und das Mütterliche anbeten, sich vor der Kraft der Urmutter verneigen, ihr Gaben darbringen und die Sehnsucht nach Leben, ihre Dankbarkeit für die lebensnehmende und -spendende Kraft der Urmutter zum Ausdruck bringen. Eingehüllt in die Dunkelheit des Winters, die der Dunkelheit ihres fruchtbaren Schoßraumes entspricht, der das Leben nährt und austrägt und zu seiner Zeit gebärt.
Ich spüre die Demut unserer Urahninnen und Urahnen angesichts dieses Wunders, das sich im Jahreskreis und im Körper der Frauen mit jeder Mondin vollzieht, die wir die irdischen Töchter der Urmutter sind. Ich spüre die Verbundenheit der Frauen und Männer, die darin liegt, die Würde der Frauen, die sich in dieser Kraft von zyklischem Sein und Wirken wahrnehmen, die Würde der Männer, die diese Kraft verehren und ihre Entfaltung hüten, die Schönheit einer Welt, die in allem Leben das Heilige ehrt. Dort lehne ich mich an und dehne meine Wurzeln wohlig aus. Das ist der fruchtbare und nährende Mutterboden, auf dem ich gedeihe, auf dem alles Leben gedeiht, das dem Wohl aller Wesen dient.
Heilige Schwangerschaft
Die Mutternacht ist eine heilige Zeit. Sie symbolisiert den Eintritt in das letzte Drittel der Schwangerschaft. Seit der Sommersonnwende, der Zeit der Empfängnis, hat sich das Licht langsam nach innen zurückgezogen, und ab der Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche ist die Dunkelheit und mit ihr die Einladung zu Innenschau mit jedem Tag stärker geworden. Es wurde beendet und vollendet, was vorher war, und zu einem guten, wertschätzenden und friedvollen Abschluss gebracht.
Spätestens ab Samhain, dem keltischen Neujahrsfest von 31. Oktober auf 1. November, wo sich der Schleier zur Anderswelt gelüftet hat, und wir uns mit den Seelen der Toten und Ungeborenen verbunden haben, um zu und mit ihnen zu beten, fließt die Aufmerksamkeit mit aller Macht nach innen. Die Bäume ziehen ihre Säfte in die Wurzeln zurück und alles bereitet sich auf das große innere Sammeln für einen neuen Zyklus vor, der erst erwachsen kann, wenn der alte zu einem guten Abschluss gebracht worden ist, wenn das Bisherige einen guten und fruchtbaren Boden und Raum für das Neue bereitet hat.
Wie in einer Schwangerschaft, so sind alle Kräfte darauf ausgerichtet, das neue, sich vorbereitende Leben im Mutterleib zu nähren. Die zunehmende Dunkelheit im Außen entspricht der nährenden Dunkelheit der Gebärmutterhöhle, damit alles Leben und Licht kraftvoll und neu erwachen und erwachsen kann.
In diesen großen Zyklus eingebunden, feiern wir in der tiefsten Dunkelheit die Rückkehr des Lebens, dessen Kraft wir im kommenden Frühjahr bewundern können, wenn wir jetzt innig genug im Rückzug sind, wenn wir uns und unserem Kind und neuen Projekt und Zyklus - auf konkreter wie symbolischer Ebene - den Raum für seine Entfaltung geben. Dann werden, wenn der rechte Zeitpunkt gekommen ist, Knospen prall sein und das neue Leben sich ekstatisch entfalten. Die Schwangerschaft wird in einer guten Geburt münden.
Bilanz des Lebens: Was nährt, was nicht?
Der heiligen Mutternacht gehen die Verschließtage voraus, in denen wir dankbar-wertschätzend-würdigend Rückschau halten auf das, was war, auf den vergangenen Zyklus, um aus unseren Erfahrungen Erkenntnis und Weisheit zu gewinnen. Was war nährend und hat sich als lebensfördernd herausgestellt? Was hat dem großen Ganzen gedient und was nicht? Wie und worin hat sich die Wahrheit verwirklicht und wo sind wir Irrpfaden und Illusionen gefolgt? Wovon haben wir uns abhalten, aufhalten und ablenken lassen und worin waren wir mutig, verbunden und weise?
Den Verschließtagen mit ihrer Rückschau und Bilanz folgt die Zeit der heiligen Mutternacht und die Raunächte. Eine Zeit, um die gewonnenen Erkenntnisse direkt umzusetzen, um nach vorne zu blicken, das Neue zu nähren, uns auf die Geburt vorzubereiten und zu öffnen für einen neuen Zyklus, neue Möglichkeiten und Gelegenheiten, unsere Wahrheit und Medizin, unser Potenzial zu entfalten, zu verwirklichen und in die Welt zu gebären, was und wer wir wirklich sind.
Die mütterliche Kraft ist die große lebenshütende, -nährende, -gebärende und lebensnehmende Kraft, die diamantklar sieht und sortiert, was dem Leben dient und was nicht. Wie der weibliche Körper in der Schwangerschaft alles zum Wohl des heranwachsenden Kindes ausrichtet, so sind wir eingeladen, alles Lebensnährende zu vertiefen und ihm allen Raum zu schenken, Lebenszehrendes zu erkennen und zu einem Ende zu bringen, um damit dem neuen Leben zu dienen.
Die Mutternacht öffnet uns für diese magische Qualität des Winters. In der stillen Dunkelheit des symbolischen Schoßraums sortieren sich die Dinge neu und wir erkennen, was wirklich seelenbedeutsam ist und was nicht. Was wir nähren wollen und was nicht. Was zählt und dem Leben dient und was nicht. Was uns und die Welt besser macht, verbundener, heiler und friedvoller.
Radikal für das Leben!
Die archaisch-archetypische Mutterkraft hütet und nährt das Leben, indem sie radikal beendet, was seine Zeit hatte und was nicht mehr dient oder vielleicht nie gedient hat, was keine Zukunft (mehr) hat. Sie richtet sich auf alles aus, was dem Leben dient und was es nährt. Sie ist die Lebenskraft, die Schneeglöckchen mitten im Februarschnee aufblühen lässt. Sie lässt Vögel singen, Bäume blühen und gebärt Sterne und Galaxien. In der Mutternacht verbinden wir uns mit dieser Kraft und nehmen sie ganz in uns hinein. Wir sammeln ihre Essenz in uns, um aus ihr heraus zu leben und zu wirken.
Feier der Heilung und Fülle
Die Mutternacht, die den Winteranfang darstellt, erinnert uns an den zurückliegenden Zyklus von Frühling, Sommer und Herbst, und lässt uns erkennen, sammeln und danken, was das Leben und sein Gedeihen, die Entfaltung der Samen, die wir im Frühling ausgebracht haben, unterstützt hat. Sie feiert die Fruchtbarkeit des vergangenen Zyklusses, und alles, was das Neue nährt, auch wenn es noch nicht geboren ist.
In all dem ist die Urmutterkraft in uns schonungslos ehrlich, radikal und klar, und blickt auf die Schatten und das Unerlöste, was und wie es zu heilen ist. Sie verbrennt im Feuer ihres Schoßes alles, was nicht der Wahrheit des Lebens entspricht.
Das ist die Kraft des Mütterlichen, sie ehren wir in der Mutternacht: Wir feiern die Erlösung und Heilung, die für uns und alle Wesen aus jedem Menschen erwächst, wenn wir das Mütterliche und Weibliche in uns wiedererwecken. In der Mutternacht feiern wir die Fülle, die uns durch die Leere des Winters trägt, in der bereits alle Möglichkeiten auf ihre Entfaltung warten, Samen sich im dunklen Schoß auf ihr Keimen vorbereiten. Die lebensspendende und hoffnungsschenkende Kraft des Mütterlichen und Weiblichen, die in der Gegenwart eine gute Zukunft für alle erschafft.
Ausblick auf neues Leben
Wir feiern die mütterliche Kraft und den Segen, den sie uns mit der Neugeburt des Lebens und Lichtes schenkt, und treten in die Raunächte ein, die uns einen Ausblick auf den neuen Jahres- und Lebenszyklus gewähren. Magische Tage und Nächte liegen vor uns, die auf eine Art zeit- und raumlos sind. Diese heiligen Nächte offenbaren uns, was sich im neuen Zyklus an Leben wachtanzen will, was durch uns geboren und verwirklicht werden will.
Ich wünsche uns und allen Wesen eine wundervoll glückliche Mutternacht und Raunächte. Mögen sie der Wiedererweckung der ehrenden und aufrichtenden, heilsamen und lebenshütenden Urmutter-Kraft in uns dienen. Wenn wir das Mütterliche in uns und der Schöpfung ehren, wird die Welt wieder so, wie sie gedacht ist: Ein friedvoller, verbundener und sicherer Ort für alle Wesen im Miteinander für die Zukunft unserer Kinder und aller Kinder von Großmutter Erde. Wir gebären nach einer immens dunklen Zeit das Licht wieder, wir stehen auf der Schwelle in die neue Zeit und sie gebärt sich in uns mit unserer Fähigkeit, mütterlich zu sein – mit allen Facetten, die dazugehören, in allen Geschlechtern.
Zur Autorin: Katharina Sebert ist Autorin, Seminarleiterin und Wegbegleiterin sowie Gründerin des Zentrums für Tiefenheilung ‚In guten Händen‘ (www.in-guten-Haenden.com) Sie versendet monatlich einen kostenlosen Inselbrief und du kannst bei ihr das Kartenset ‚Auf meinem Medizinpfad‘ und die vier Bände ihres Buches ‚Im Kreis meiner Mitte – Einweihung in die 20 Kräfte des Heiligen Kreises‘ bestellen. Katharina veröffentlicht auf ihrem Videokanal jede Woche eine Kartenlegung und Lesungen. Des Weiteren ist sie Kreiskoordinatorin und Mitglied des Wisdom Councils von Gather the Women Global Matrix™, einer weltweiten Schwesternschaft von Frauen, die gemeinsam für eine friedvolle, verbundene und lebensunterstützende Welt ein- und aufstehen. – Anmeldungen und Kontakt unter Katharina@in-guten-Haenden.com
Unser Wirken dient der Liebe und Vergebung,
der Erinnerung und Heilung,
der Gemeinschaft aller Wesen und dem Weltfrieden.
Du bist von ganzem Herzen willkommen:
https://www.in-guten-haenden.com/
Die Mutter gebärt das Kind
Mit der Wintersonnwende wird das Licht wieder geboren und so war es unseren Urahninnen und Urahnen ein Anlass zu großer Freude, nicht nur das Kind dieser Geburt zu feiern, sondern in erster Linie die Quelle, aus der das Licht und mit ihm das neue Leben, immer wieder neu geboren wird. Modraniht, Mutternacht, so nannten sie diese heilige Feier- und Zeremonienzeit, die den Beginn der Raunächte darstellt und die mütterliche Kraft und Quelle allen Lebens dankend und ehrend feiert und zelebriert.
Wir Frauen gebären die Menschheit
Alles Leben wird vom Weiblichen geboren, von ihm genährt und wieder genommen. In Zyklen von Kommen, Werden, Reifen und Gehen wirkt das Weibliche im Großen wie auch im Kleinen. Alle Galaxien werden den ursprünglichen Schöpfungsmythen zufolge vom Weiblichen geboren. Wie es im Himmel ist, so ist es auch auf Erden: Wir Frauen sind die Gebärerinnen der Menschheit und unser Zyklus ein monatliches Abbild dieser Urkraft, die in und durch uns wirkt. Es ist an der Zeit, dass wir diese Gabe wieder ehren und uns vor der mütterlichen Kraft, die alles Leben erschafft und wieder nimmt, tief verneigen. Im konkreten wie auch im übertragenen Sinn.
Fruchtbarer Mutterboden
Modraniht, die Nacht der Mütter. Ich sehe unsere Ahninnen und Ahnen vor mir, wie sie in diesen dunklen Tagen und Nächten rund um ein wärmendes Feuer sitzen und das Mütterliche anbeten, sich vor der Kraft der Urmutter verneigen, ihr Gaben darbringen und die Sehnsucht nach Leben, ihre Dankbarkeit für die lebensnehmende und -spendende Kraft der Urmutter zum Ausdruck bringen. Eingehüllt in die Dunkelheit des Winters, die der Dunkelheit ihres fruchtbaren Schoßraumes entspricht, der das Leben nährt und austrägt und zu seiner Zeit gebärt.
Ich spüre die Demut unserer Urahninnen und Urahnen angesichts dieses Wunders, das sich im Jahreskreis und im Körper der Frauen mit jeder Mondin vollzieht, die wir die irdischen Töchter der Urmutter sind. Ich spüre die Verbundenheit der Frauen und Männer, die darin liegt, die Würde der Frauen, die sich in dieser Kraft von zyklischem Sein und Wirken wahrnehmen, die Würde der Männer, die diese Kraft verehren und ihre Entfaltung hüten, die Schönheit einer Welt, die in allem Leben das Heilige ehrt. Dort lehne ich mich an und dehne meine Wurzeln wohlig aus. Das ist der fruchtbare und nährende Mutterboden, auf dem ich gedeihe, auf dem alles Leben gedeiht, das dem Wohl aller Wesen dient.
Heilige Schwangerschaft
Die Mutternacht ist eine heilige Zeit. Sie symbolisiert den Eintritt in das letzte Drittel der Schwangerschaft. Seit der Sommersonnwende, der Zeit der Empfängnis, hat sich das Licht langsam nach innen zurückgezogen, und ab der Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche ist die Dunkelheit und mit ihr die Einladung zu Innenschau mit jedem Tag stärker geworden. Es wurde beendet und vollendet, was vorher war, und zu einem guten, wertschätzenden und friedvollen Abschluss gebracht.
Spätestens ab Samhain, dem keltischen Neujahrsfest von 31. Oktober auf 1. November, wo sich der Schleier zur Anderswelt gelüftet hat, und wir uns mit den Seelen der Toten und Ungeborenen verbunden haben, um zu und mit ihnen zu beten, fließt die Aufmerksamkeit mit aller Macht nach innen. Die Bäume ziehen ihre Säfte in die Wurzeln zurück und alles bereitet sich auf das große innere Sammeln für einen neuen Zyklus vor, der erst erwachsen kann, wenn der alte zu einem guten Abschluss gebracht worden ist, wenn das Bisherige einen guten und fruchtbaren Boden und Raum für das Neue bereitet hat.
Wie in einer Schwangerschaft, so sind alle Kräfte darauf ausgerichtet, das neue, sich vorbereitende Leben im Mutterleib zu nähren. Die zunehmende Dunkelheit im Außen entspricht der nährenden Dunkelheit der Gebärmutterhöhle, damit alles Leben und Licht kraftvoll und neu erwachen und erwachsen kann.
In diesen großen Zyklus eingebunden, feiern wir in der tiefsten Dunkelheit die Rückkehr des Lebens, dessen Kraft wir im kommenden Frühjahr bewundern können, wenn wir jetzt innig genug im Rückzug sind, wenn wir uns und unserem Kind und neuen Projekt und Zyklus - auf konkreter wie symbolischer Ebene - den Raum für seine Entfaltung geben. Dann werden, wenn der rechte Zeitpunkt gekommen ist, Knospen prall sein und das neue Leben sich ekstatisch entfalten. Die Schwangerschaft wird in einer guten Geburt münden.
Bilanz des Lebens: Was nährt, was nicht?
Der heiligen Mutternacht gehen die Verschließtage voraus, in denen wir dankbar-wertschätzend-würdigend Rückschau halten auf das, was war, auf den vergangenen Zyklus, um aus unseren Erfahrungen Erkenntnis und Weisheit zu gewinnen. Was war nährend und hat sich als lebensfördernd herausgestellt? Was hat dem großen Ganzen gedient und was nicht? Wie und worin hat sich die Wahrheit verwirklicht und wo sind wir Irrpfaden und Illusionen gefolgt? Wovon haben wir uns abhalten, aufhalten und ablenken lassen und worin waren wir mutig, verbunden und weise?
Den Verschließtagen mit ihrer Rückschau und Bilanz folgt die Zeit der heiligen Mutternacht und die Raunächte. Eine Zeit, um die gewonnenen Erkenntnisse direkt umzusetzen, um nach vorne zu blicken, das Neue zu nähren, uns auf die Geburt vorzubereiten und zu öffnen für einen neuen Zyklus, neue Möglichkeiten und Gelegenheiten, unsere Wahrheit und Medizin, unser Potenzial zu entfalten, zu verwirklichen und in die Welt zu gebären, was und wer wir wirklich sind.
Die mütterliche Kraft ist die große lebenshütende, -nährende, -gebärende und lebensnehmende Kraft, die diamantklar sieht und sortiert, was dem Leben dient und was nicht. Wie der weibliche Körper in der Schwangerschaft alles zum Wohl des heranwachsenden Kindes ausrichtet, so sind wir eingeladen, alles Lebensnährende zu vertiefen und ihm allen Raum zu schenken, Lebenszehrendes zu erkennen und zu einem Ende zu bringen, um damit dem neuen Leben zu dienen.
Die Mutternacht öffnet uns für diese magische Qualität des Winters. In der stillen Dunkelheit des symbolischen Schoßraums sortieren sich die Dinge neu und wir erkennen, was wirklich seelenbedeutsam ist und was nicht. Was wir nähren wollen und was nicht. Was zählt und dem Leben dient und was nicht. Was uns und die Welt besser macht, verbundener, heiler und friedvoller.
Radikal für das Leben!
Die archaisch-archetypische Mutterkraft hütet und nährt das Leben, indem sie radikal beendet, was seine Zeit hatte und was nicht mehr dient oder vielleicht nie gedient hat, was keine Zukunft (mehr) hat. Sie richtet sich auf alles aus, was dem Leben dient und was es nährt. Sie ist die Lebenskraft, die Schneeglöckchen mitten im Februarschnee aufblühen lässt. Sie lässt Vögel singen, Bäume blühen und gebärt Sterne und Galaxien. In der Mutternacht verbinden wir uns mit dieser Kraft und nehmen sie ganz in uns hinein. Wir sammeln ihre Essenz in uns, um aus ihr heraus zu leben und zu wirken.
Feier der Heilung und Fülle
Die Mutternacht, die den Winteranfang darstellt, erinnert uns an den zurückliegenden Zyklus von Frühling, Sommer und Herbst, und lässt uns erkennen, sammeln und danken, was das Leben und sein Gedeihen, die Entfaltung der Samen, die wir im Frühling ausgebracht haben, unterstützt hat. Sie feiert die Fruchtbarkeit des vergangenen Zyklusses, und alles, was das Neue nährt, auch wenn es noch nicht geboren ist.
In all dem ist die Urmutterkraft in uns schonungslos ehrlich, radikal und klar, und blickt auf die Schatten und das Unerlöste, was und wie es zu heilen ist. Sie verbrennt im Feuer ihres Schoßes alles, was nicht der Wahrheit des Lebens entspricht.
Das ist die Kraft des Mütterlichen, sie ehren wir in der Mutternacht: Wir feiern die Erlösung und Heilung, die für uns und alle Wesen aus jedem Menschen erwächst, wenn wir das Mütterliche und Weibliche in uns wiedererwecken. In der Mutternacht feiern wir die Fülle, die uns durch die Leere des Winters trägt, in der bereits alle Möglichkeiten auf ihre Entfaltung warten, Samen sich im dunklen Schoß auf ihr Keimen vorbereiten. Die lebensspendende und hoffnungsschenkende Kraft des Mütterlichen und Weiblichen, die in der Gegenwart eine gute Zukunft für alle erschafft.
Ausblick auf neues Leben
Wir feiern die mütterliche Kraft und den Segen, den sie uns mit der Neugeburt des Lebens und Lichtes schenkt, und treten in die Raunächte ein, die uns einen Ausblick auf den neuen Jahres- und Lebenszyklus gewähren. Magische Tage und Nächte liegen vor uns, die auf eine Art zeit- und raumlos sind. Diese heiligen Nächte offenbaren uns, was sich im neuen Zyklus an Leben wachtanzen will, was durch uns geboren und verwirklicht werden will.
Ich wünsche uns und allen Wesen eine wundervoll glückliche Mutternacht und Raunächte. Mögen sie der Wiedererweckung der ehrenden und aufrichtenden, heilsamen und lebenshütenden Urmutter-Kraft in uns dienen. Wenn wir das Mütterliche in uns und der Schöpfung ehren, wird die Welt wieder so, wie sie gedacht ist: Ein friedvoller, verbundener und sicherer Ort für alle Wesen im Miteinander für die Zukunft unserer Kinder und aller Kinder von Großmutter Erde. Wir gebären nach einer immens dunklen Zeit das Licht wieder, wir stehen auf der Schwelle in die neue Zeit und sie gebärt sich in uns mit unserer Fähigkeit, mütterlich zu sein – mit allen Facetten, die dazugehören, in allen Geschlechtern.
Zur Autorin: Katharina Sebert ist Autorin, Seminarleiterin und Wegbegleiterin sowie Gründerin des Zentrums für Tiefenheilung ‚In guten Händen‘ (www.in-guten-Haenden.com) Sie versendet monatlich einen kostenlosen Inselbrief und du kannst bei ihr das Kartenset ‚Auf meinem Medizinpfad‘ und die vier Bände ihres Buches ‚Im Kreis meiner Mitte – Einweihung in die 20 Kräfte des Heiligen Kreises‘ bestellen. Katharina veröffentlicht auf ihrem Videokanal jede Woche eine Kartenlegung und Lesungen. Des Weiteren ist sie Kreiskoordinatorin und Mitglied des Wisdom Councils von Gather the Women Global Matrix™, einer weltweiten Schwesternschaft von Frauen, die gemeinsam für eine friedvolle, verbundene und lebensunterstützende Welt ein- und aufstehen. – Anmeldungen und Kontakt unter Katharina@in-guten-Haenden.com
Unser Wirken dient der Liebe und Vergebung,
der Erinnerung und Heilung,
der Gemeinschaft aller Wesen und dem Weltfrieden.
Du bist von ganzem Herzen willkommen:
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