2021-12-10

Wann ist es gut sich „einzumischen“? - Paula Himmelreich


Die Kunst im rechten Moment richtig zu handeln

Vielleicht ist es dir auch in letzter Zeit so ergangen, dass du dir ein paar Abfuhren eingehandelt hast, weil du dachtest, du müsstest einen Menschen von deinen Ansichten überzeugen… Ja, das kann schnell ins Auge gehen. So viel wie in letzter Zeit diskutiert wird, wurde es die letzten Jahrzehnte nicht! Eine wilde Zeit.

Vom Spirituellen aus gesehen, soll man sich natürlich nie ungefragt einmischen- klar, jede Seele will ihre Erfahrungen in Ruhe machen können, und möchte sicherlich nicht von „gescheiten Menschen“ immer in eine andere Bahn geschoben werden. Freilich ist es jetzt echt schwer, wenn die ganze Familie in eine ganz andere Richtung wandert, bzw. man selbst einen einsamen Weg geht.

Dennoch, muss man manchmal einschreiten, wenn man denkt, irgendwas ist gerade „passiert“.

Mir ist erst etwas Lustiges, aber eigentlich auch nicht, passiert:

Es war dunkel, ich beobachtete beim Spazierengehen auf dem Friedhofsparkplatz ein Auto minutenlang hin und her rangieren. Das Auto starb ständig ab, es sah für mich so aus, als wäre der Fahrer betrunken, oder er erleidet gerade einen Schlaganfall. Ich blieb stehen und irgendwann schaffte es das Auto dann einzuparken, aber ließ das Licht an. Also dachte ich mir: „Jetzt ist was passiert!“ Wer lässt schon das Licht an? Da geht ja die Batterie aus.

Da ich nicht sehr mutig und auch gar nicht gut im Kampfsport bin, traute ich mich nicht an das Auto zu klopfen und zu fragen, was los sei. Weit und breit war niemand da.

Da klingelte ich beim Pfarrer, der ja nur 10 Meter entfernt wohnt.

Und jetzt kommts: Ich schilderte ihm die Sache und bat ihn da mal an die Scheibe zu klopfen, um zu sehen, ob alles in Ordnung sei und nicht jemand Hilfe benötigt.

Da sagt mir der Pfarrer doch glatt, er habe jetzt keine Zeit, weil er wegmüsse!!! (Eine Angelegenheit von vielleicht 3 Minuten!!!)

Ich habe es nochmal versucht ihn zu überzeugen, er sagte: „Nein, das lassen wir lieber!“

„Gut“, sagte ich und drehte mich um. Ich dachte mir nur: „Die Leiche geht auf sein Konto!!!! (grins)

(Ich wäre natürlich nicht gegangen, sondern hätte woanders geklingelt!

Dann wurde es ihm doch mulmig und er lief schnell hin und dann,

haha, jetzt kommts:

Das waren nur zwei Männer die fahren geübt haben und einparken!

Ich musste so lachen.

Dann hat mich der Pfarrer sehr gelobt, weil es doch Menschen geben muss, die hinschauen.

Ich dachte mir nur: „Wenn einem nicht einmal vor des Pfarrers Haus geholfen wird… naja“

Wenn wir jetzt in einer Gesellschaft leben, in der man ja gleich den Pfarrer am Schlawittel packen müsste, damit er hilft, ja dann Gute Nacht!

Wenn einer an meiner Haustüre so eine Story erzählen würde, dann würde ich sogar in der Unterhose hinauslaufen und schauen, was los ist.

Wir sind doch Menschen und leben nicht alleine. Man kann nie „zuviel“ schauen oder fragen. Heutzutage sind sicherlich sehr viele alleine in ihren Wohnungen und keiner schaut. Vielleicht wohnst du in einem Haus mit mehreren Wohnungen, dann kannst du ja auch bissi schauen- gehen immer die Vorhänge auf, wird die Post herausgenommen oder geht jemand raus und rein.

Manchmal denke ich, dass die Menschen sich richtig hinter ihr Gesichtstuch verkrümeln und nimmer links und rechts schauen, ob da jemand ist.

Es ist Winter, da ist sowieso jeder viel drinnen, da sollten wir besonders gut schauen. Es gibt sicherlich viele alte Menschen, die sich nicht trauen herauszugehen oder keinen Besuch mehr haben wollen. Die verwahrlosen schier in ihrem Zuhause. Ich muss die Tage auch noch jemanden ansprechen, ob er Hilfe braucht. Auch ein alleinstehender Mann dessen Haus bissi Messi ausschaut. Ein freundliches: „Kann ich ihnen behilflich sein, brauchens was?“ , das muss doch in einer Gesellschaft normal sein.

Nur miteinander können wir leben. Der Mensch braucht andere, sonst geht er ein.

In diesem Sinne,
passen wir gut auf unsere schwächeren Mitbewohner auf-
das ist ein Akt der Liebe und der Fürsorge.
Dafür sind wir auf die Erde gekommen- um Liebe zu verteilen
Deine Paula Himmelreich



4 Kommentare:

  1. Die Geschichte mit den zwei Männern, die üben Einzuparken ist wie eine Parabel. Erinnert mich an sehr viel. Danke dafür.

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  2. Da ich nicht sehr mutig und auch gar nicht gut im Kampfsport bin, traute ich mich nicht an das Auto zu klopfen und zu fragen, was los sei. Weit und breit war niemand da.

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    Wenn einer an meiner Haustüre so eine Story erzählen würde, dann würde ich sogar in der Unterhose hinauslaufen und schauen, was los ist.


    Liebe Paula, was nun, bist jetzt feige oder mutig?

    Außerdem finde ich das eher als eine negative Eigenschaft, immer das negative anzunehmen.

    Wenn ich das beobachtet hätte, so hätte ich wohl gedacht, uii da haben sich Zwei gaaaaanz lieb und können es nicht mehr erwarten bis das Auto richtig eingeparkt ist.

    Ich verstehe da denn Pfarrer sehr gut, Frau ängstlich - Mann solls richten.

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  3. Wunderbar, wie immer - auf den Punkt gebracht! (P.S. Was fuer ein schoenes Foto:)

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  4. Danke Paula für Deinen Bericht.
    Tja,schwierige Situation.Nicht immer einfach die richtige Entscheidung zu treffen.
    Jedenfalls find ich es toll das Du Hilfsbereitschaft gezeigt hast .Persönlichkeitsabhängig: So gut man eben kann.
    Nur das alleine zählt letztendlich.

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