geschrieben von Gary McGee auf Waking Times, übersetzt von Antares
„Wir sind alle bereit, wild zu sein für irgendeine Sache. Der Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Menschen liegt in der Wahl der Sache.“ ~William James
Schei* auf die Furcht! Schei* auf die Angst! Schei* auf das existenzielle Grauen! Verwandle sie stattdessen in Treibstoff für das Feuer des Lebens. Im Leben dreht es sich weniger darum, zu bekommen, was du willst, als vielmehr darum, das Beste aus dem zu machen, was du bekommst. Es geht darum, ein beschissenes Pokerspiel wie ein Boss zu spielen. Du hast nun also Angst, Furcht, Langeweile, Grauen und ein Gefühl der Bedeutungslosigkeit bekommen? Ja, und? Spiele das Blatt! Nimm es. Verdoppele das Blatt. Bluffe den Teufel und nimm Gott für alles, was er wert ist. Verwandle alles in Gold, indem du unbeirrbar* (,sich-nicht-unterkriegen-Lassen‘) bleibst.
Unfuckwithable (Adj.): Wenn du wirklich in Frieden bist und in Kontakt mit dir selbst, und nichts, was jemand sagt oder tut, dich stört, und keine Negativität oder Drama dich berühren kann. ~ Urban Dictionary
Verwandle die Angst in Treibstoff für’s Feuer:
„Der Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Leben ist, wie gut man durch das Feuer geht.“ ~ Carl Jung
Regel Nummer eins, um sich nicht unterkriegen zu lassen, schlicht unbeirrbar zu bleiben: Angst ist Treibstoff für das Feuer, wenn man das tut, was man liebt.
Vergiss das nie. Es wird dich durch so ziemlich alles hindurch bringen. Und selbst, wenn das nicht der Fall ist, hast du wenigstens den „Schei* drauf-Eimer deines Wagemuts“, in den du all deinen Müll einwerfen kannst.
Wenigstens hast du das, was du liebst. Zumindest hast du deine Leidenschaft. Was auch immer das ist. Jene wird einzigartig für dich sein. Es mag sogar etwas sein, das niemand sonst jemals zu wissen braucht.
Solange das, was du gerne tust, zulässig ist und im Einklang mit den universellen Gesetzen der Gesundheit steht, kannst du nichts falsch machen. Sei wild. Sei leidenschaftlich. Liebe gefährlich. Liebe, wie du lebst – am Rande des Abgrunds. Liebe voller Mutwillen, mit Absicht. Liebe so, als ob du nicht ewig leben würdest. Denn das wirst du nicht. Mit einer so leidenschaftlichen, kühnen, frontalen Liebe hat die Angst keine andere Wahl, als ihr Feuer zu schüren. Denn – mach dir keine Illusionen – Liebe ist Feuer. Die Angst ist ihr Zündstoff. Deshalb ist sie das heisseste Feuer, das je gebrannt hat. Keine Motte kann ihm widerstehen. Keine Motte kann es überleben. Nur der Phönix gedeiht dort. Oder das Feuer selbst.
Sei das Feuer selbst! Angstfrei, doch der Treibstoff dessen. Keine Sorge, alles brennt. Das ist es, was Furchtlosigkeit wirklich ist. Deine Liebe ist eine Flamme der Herrlichkeit, die nur darauf wartet, aufzuflackern. Lass sie durch das Sieb dessen aufflammen, was du fürchtest.
Sei mutig trotz der Gefahr oder des Mühsals:
„Die Tapfersten sind sicherlich diejenigen, die die klarste Vision dessen haben, was vor ihnen liegt, sowohl den Ruhm wie auch die Gefahr, und nichtsdestotrotz hinausgehen, um ihr zu begegnen.“ ~ Thucydides
Regel Nummer zwei, des sich-nicht-unterkriegen-Lassens: Fokussiere dich auf das, was du kontrollieren kannst, und lass das los, was du nicht kontrollieren kannst.
Du kannst die Zukunft nicht vorherahnen. Du kannst nicht kontrollieren, wie sich die Dinge wenden werden. Du kannst nur kontrollieren, wie du darauf reagierst, wie sich die Dinge erweisen. Selbst dann geht es nicht um Kontrolle. Es geht darum, anpassungsfähig zu sein. Es geht darum, flexibel und widerstandsfähig zu sein. Es geht darum, vorbereitet zu sein – auf das Schlimmste, selbst dann, wenn man das Beste erhofft. Es geht darum, deine zerbrechliche Vergangenheit in Richtung deiner nicht-zerbrechlichen Zukunft zu zurren.
In diesem Funken Hoffnung steckt all der Mut, den du jemals brauchen wirst. Ein Quäntchen Mut übertrumpft ein Meer voller Zweifel. Nutze diesen Mut wie ein Schwert. Oder, noch besser, wie eine Sense. Schneide durch den Sturm des Unbekannten. Zerfetze den Schleier des Nichtwissens. Zerschneide feinwürflig die Dicke der Ungewissheit. Nicht für das Ziel der Unverwundbarkeit. Nein, für die Transzendenz der absoluten Verwundbarkeit.
Zerspane mit deiner Seele. Begegne der Gefahr in den Todeskämpfen des Abenteuers. Begegne dem Ruhm auf dem Feld. Begegne dem Albatros auf dem Pfad. Begegne dem Minotaurus im Labyrinth. Schneide alles ab! Schneiden, zerspanen, bedeutet, sich absolut zu engagieren. Schneiden bedeutet, zum Schwert zu werden. Selbst, wenn du kein Schwert hast. Schneide. Schneide das Hindernis durch, bis es zum Pfad wird. Und wenn Gott selbst sich dir in den Weg stellt, dann schneide diesen Bastard nieder und werde eins mit allen Dingen.
Ersticke die Angst im Keim durch sich selbst beigebrachtes Wissen:
„Unwissenheit führt zu Angst, Angst führt zu Hass, und Hass führt zu Gewalt. Das ist die Gleichung.“ ~ Averroes
Regel Nummer drei, des sich-nicht-unterkriegen-Lassens: Bleibe so nah an der Kante, wie du kannst, ohne hinüberzufallen.
Der Tod ist eine Tatsache. Nutze ihn, um die richtige Perspektive feinzuschleifen, um das Schwert deines Mutes zu schärfen. Dieses Seelen-Schärfen geschieht in Form von spiritueller Behutsamkeit oder existenzieller Skepsis. Unwissenheit wird zu Angst führen, und Angst führt zu Hass – mit Paranoia, Nihilismus und Langeweile dazwischen -, wenn du nicht aufpasst.
Bleibe stets der Zeit voraus, indem du die Dinge bis ins letzte Detail hinterfragst. Sei ein messerscharfes Fragezeichen in der Dunkelheit. Vergiss nur nicht, ebenfalls das blendende Licht zu durchdringen. Denn blendendes Licht kann genauso ungesund sein wie zu viel Dunkelheit. Sei beides: ein Leuchtfeuer des Lichts, das die Dunkelheit durchschneidet, und ein Leuchtfeuer der Dunkelheit, das das blendende Licht durchschneidet.
Erlaube der Ungewissheit, dein Führer zu werden. So wie die Angst in Treibstoff für das Feuer umgewandelt werden kann, kann die Unsicherheit in Neugier transformiert werden. Neugierde ist das Heilmittel gegen Gewissheit. Sie wird dir einen Vorsprung verschaffen. So bist du dem Spiel immer einen Schritt voraus. Du wirst das unendliche Spiel von James P. Carse (schrieb das Buch: Finite and Infinite Games = Endliche und Unendliche Spiele) spielen, während alle anderen sich in der kurzsichtigen Kunst, den anderen im endlichen Spiel eine Nasenlänge voraus zu sein, überschlagen.
Vor allem jedoch, selbst wenn die Neugier deine Gewissheit heilt, wird deine Neugier dein Wegweiser durch die Unsicherheit sein. Sie ist zweischneidig. Sie wird dir helfen, trotz Unbehagens widerstandsfähig zu werden. Sie wird dir helfen, deine Komfortzone trotz der Bequemlichkeit zu erweitern. Sie wird dir helfen, trotz einer unwirtlichen Welt anpassungsfähig zu bleiben. Sie wird dir helfen, dich selbst zu überwinden, indem du dich nicht an deinem Ego aufhängst.
Warum? Weil die Neugier immer an der Kante steht. Sie ist immer die Spitze des Speeres. Sie steht immer an erster Stelle. Sie ist das Äusserste, das Höchste, sich selbst voraus, weil sie immer auf der Kante ihres Sitzes umher rutscht. Sie ist immer schneidend, trotz der Versuche der Welt, sie abzustumpfen.
Nutze sie. Mache dir ihre bahnbrechende Essenz zunutze. Kanalisiere ihre katalytische Synergie. Rekalibriere das Universum mit ihr. Entdecke die im Sturm versteckten Betrüger-Codes. Tue es trotz des Sturms. Tue es trotz des Schleuderns und der Pfeile des Unbeständigkeit. Tue es trotz des schlimmsten Sturms, den sie auslösen kann. Tue es trotz der Angst. Tue es wegen der Angst. Tue es für den Stamm. Dann komm zurück und teile das magische Elixier des sich-nicht-unterkriegen-Lassens.
Zurück zu diesem beschissenen Pokerspiel … Du hast also Furcht, Angst, Langeweile, Grauen und ein Gefühl der Bedeutungslosigkeit bekommen? Verwandle die Furcht in Treibstoff, die Angst in Hunger, die Langeweile in Neugier, das Grauen in Humor und das Gefühl der Bedeutungslosigkeit in Bedeutung. Dann gehe aufs Ganze.
Über den Autor: Gary ‚Z‘ McGee, ein ehemaliger Marinegeheimdienstler, der zum Philosophen wurde, ist der Autor von Birthday Suit of God und The Looking Glass Man. Seine Werke sind inspiriert von den grossen Philosophen der Zeitalter und seinem hellwachen Blick auf die moderne Welt.
Anmerkung: Im Text wird das Wort ,unfuckwithable‚ verwendet, dafür gibt es keine wörtliche Übersetzung, weswegen es passend ersetzt wurde.
Falls dir der Ton zu stark ist, sprich den Autor an …
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