2021-03-17

Monika Hagn: Schuld?



Und so wachen wir manchmal an Tagen auf, an denen wir das Gefühl haben, es wäre besser gewesen, überhaupt nicht aufgestanden zu sein. Wir Alle sind offensichtlich nicht frei von unseren Zweifeln, Ängsten, alten Erinnerungen und fallen immer wieder trotz besseren Wissens in alte „Denk- und Verhaltensmuster“ zurück.

Es sind jene Tage, an denen alles vielleicht ganz wunderbar angefangen haben mag. Trotz des guten Gefühls in dir selbst zu ruhen, der Leichtigkeit des Moments kannst du spontan das Gefühl bekommen, diese Ruhe sei trügerisch und ganz plötzlich und unerwartet trifft dich tatsächlich eine Art Hammerschlag, etwas, mit dem du nicht gerechnet hattest. Deine Emotionen, deine Gefühle fahren mit dir Achterbahn. Schneller als du schauen kannst, kommt dein Ego angerannt und erzählt dir Details uralter Geschichten die im Zusammenhang mit der gerade aufgetauchten Situation stehen und dich „erinnern“, dich „triggern“. Vielleicht weißt du nicht einmal genau, worum es dabei überhaupt geht. Du spürst nur eine unklare, nicht greifbare Angst, deine Knie werden weich, dein Magen krampft sich empfindlich zusammen und wenn du nicht aufpasst, steckst du mitten in einem neuen Drama.

Sich Gedanken über sein Leben machen, gedankliche Achterbahnfahrten, Zweifel und Sorgen kennt glaube ich jeder. Immer und immer wieder. Es war auch jener Umstand, der mich häufig mehr in meinem Kopf als in meinem Herzen präsent sein ließ. Diverse Herausforderungen raubten mir den Schlaf, machten mich nervös und unruhig. Wenn ich zu stark in meinem Verstand war, hörte ich deshalb auch nicht, wie meine Seele sich bemühte, mich über mein Herz zu erreichen, so dass ich wieder Ruhe finden konnte. Ich fühlte inmitten dieses Sturms nicht mit dem Herzen, sondern ich reagierte zu sehr auf die Dinge im Außen, auf meine Umgebung. Und natürlich hatte ich dann entsprechend wenig Klarheit über die Zusammenhänge. Je mehr ich dachte und somit kontrollierte, umso mehr blockierte alles und umso weiter entfernt war ich von meiner inneren Mitte. Mein analysieren, das sezieren meiner Gedanken und all die mentalen Achterbahnfahrten, brachten mir statt Gelassenheit und Ruhe, statt dem zurückfinden in meine innere Mitte, nur noch mehr Unwohlsein und Unzufriedenheit bezüglich meiner höchst unangenehmen Umstände. Der Denker in mir spielte mir zusehends öfter Streiche als es mir lieb war, bis ich merkte, dass es besser für mich wäre, mehr auf meine Gefühle zu achten. Theoretisch wusste ich, wie es funktioniert. Doch eine gezielte und strukturierte Umsetzung, misslang mir immer noch viel zu häufig für meinen Geschmack. Situationen in welche ich dann geriet, überforderten mich und ließen mich nur all zu leicht wieder eintauchen in alte Verhaltensmuster. Ich brauchte mich gar nicht darüber zu wundern, dass nur noch wenig in meinem Leben wirklich funktionierte. Wie auch sollte ein menschliches Wesen rein durch verstandesorientierte Kontrolle sämtliche Abläufe im Auge behalten können? Ohne das Wollen der Seele in Kombination mit menschlicher Umsetzung von Kraft, Verstand und Liebe, wird sich nicht viel sinnvoll im Rahmen einer gesunden Entwicklung bewegen lassen.

Aber ich wollte mir also anscheinend die Hörner abstoßen und das tat ich gelegentlich auch mit Erfolg. Das Resultat war ein immer wiederkehrender mentaler Plumps auf meinen Allerwertesten, der nun schon zum gefühlt tausendsten Mal ein Umdenken oder besser gesagt, ein Umfühlen mit sich hätte bringen sollen, ein nicht mehr bemühen meiner mühsamen Endlosschleifen und unzähligen Wiederholungen. Ich bediente unbewusst dieses Muster so lange, bis ich es hoffentlich endlich begriffen hatte und dieses Umstands komplett leid war. Und nun endlich ein Richtungswechsel vom Kopf zum Herzen hin stattfinden konnte, oder besser gesagt zunächst einmal in den Bereich des Möglichen rutschte.

Auf diese Weise war ich also wieder einen Schritt näher bei mir selbst angekommen. Wieder ein Stückchen weiter auf meinem Weg der Erkenntnis voran gegangen. Mein Herz machte mir in diesem Zusammenhang immer wieder allzu deutlich klar, wie sehr ich mir lange Zeit viele Gegebenheiten schöngeredet hatte, nur aus meinen Ängste heraus, irgendetwas könnte sich in meinem Leben ändern, das ich so nicht wollte, wenn ich auf mein Herz hörte, meine Hände öffnete und endlich dem Fluß des Lebens zu vertrauen lernte. Doch zugegeben gefiel mir das umgesetzt auf die Realität ganz und gar nicht. Ich war nicht darauf vorbereitet, etwas aus meinem Leben freiwillig gehen zu lassen, wozu ich nicht bereit war. Und es konnte doch sein, wenn ich auf mein Herz hörte, dass dies dann auch genauso geschah. Es war pure Angst zu verlieren, die aus und mit mir sprach. Die Angst all das zu verlieren, an dem mein Herz doch so sehr hing. In diesem Umstand lag die eigentliche Dramatik. Sehen zu müssen, wie ich mich mit meiner Kontrolle getäuscht hatte. Wie ich mich klein hielt oder besser gesagt, wie ich selbst in meinen eigenen Abhängigkeiten gefangen mich auch noch dafür schuldig fühlte und ich nun folglich gefordert war, all jene Muster zu enttarnen um mich selbst dieser Täuschung endgültig zu entziehen.

Vielleicht erkennst du ebensolche Situationen auch in deinem Leben und fühlst dich in entsprechenden Augenblicken, genau wie ich, dich nicht nur voller Angst und klein, sondern auch deine Erwartungshaltung, anders mit dieser Situation umgehen zu sollen, anders reagieren zu müssen, weil du grundsätzlich in deiner Art bewusst zu handeln, dich bereits viel weiter in deiner Entwicklung gesehen hättest, lässt dich schlecht fühlen, fördert neue Schuldgefühle. Und so kann es immer wieder passieren, dass du feststeckst, du dich selbst blockierst. In dir selbst in erster Linie, weil du glaubst, nach deiner intensiven Entwicklung und deiner ganzen Bewusstseinsarbeit an dir, deiner Verzeihungsarbeit, Versöhnungsarbeit, Loslassarbeit, all dem was du hinter dir hast, dass „so etwas“ doch gar nicht mehr in einer solchen Intensität auftauchen dürfte. Darf das denn sein, kann es sein? Müsste es jetzt nicht langsam viel einfacher gehen und mehr Leichtigkeit spürbar sein?

Ja, das könnte es, aber was würde es dir bringen, wenn noch nicht alles Alte gelöst ist im direkten Bezug zu deinen Handlungsweisen? Wenn du möglicherweise dafür hier bist, um gerade durch dein Beispiel auch bei anderen Heilung auszulösen? Willst du jemandem etwas zeigen, geht das meist nur, durch dein Beispiel, nicht durch Reden. Es geht um dein SEIN. Vielleicht wolltest du auch ganz direkt und intensiv durch dein selbst in diese Situation hinein gehen, durch deine Interaktionen mit anderen Menschen, durch dein in Beziehung gehen zu ihnen, einfach nur erforschen, wie alles in einem bestimmten Zusammenhang steht. Was auch immer die Ursache dessen sein mag und wie du dich im Kontext dazu selbst erlebst, hast du immer die Möglichkeit und die Wahl dir Hilfe zu holen, wenn du nicht weiter kommst. Du bist niemals alleine, vergiss das nicht. Deine geistige Familie ist beständig um dich herum und sie wartet nur darauf, dir aufgrund deiner bewussten Entscheidung dazu helfen zu dürfen. Und sie wird es tun, vielleicht indem sie dir besondere Menschen schickt, Zahlen, Federn, Bücher oder auf welche Weise auch immer. Du darfst gespannt sein und neugierig wie ein kleines Kind. Es kommt nur darauf an, wie offen du hierfür bist, wie achtsam du deiner inneren Führung lauschst.

Nein, du bist nicht allein damit und du musst auch nicht alleine mit deinen Problemen fertig werden. Auch in deinem Hilfe holen, in deinem dich zeigen, lebst du Stärke vor. Mutig ist der, der schwach sein kann. Zeige was dir fehlt, was du brauchst. Sei ehrlich zu dir selbst und zu deinem Umfeld auch ganz real in deiner menschlich, irdischen Umgebung. Und wenn du dich vielleicht doch nach deinem dich Zeigen ungerecht behandelt fühlen solltest, dann zieh dich nicht wieder in dein stilles Kämmerchen zurück, sondern öffne dich noch mehr der Hilfe von Menschen, die dich wirklich verstehen und halte Abstand von Jenen, die dich nicht erkennen können, die ihr Leben noch über Kontrolle und Manipulation regeln wollen oder müssen.

Gehe immer wieder ins Vertrauen und glaube daran, dein Leben ist gut koordiniert, durchdacht und geplant. Hinter allem steckt ein Sinn, selbst wenn du ihn nicht gleich erkennen kannst.

Wenn du abzurutschen drohst in alte Gefühle, in deine bekannte Negativspirale dann geh umso mehr nach Außen und zeige dich denen, die dich lieben. Hol dir Hilfe, denn du wirst geführt und du bekommst zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Menschen in dein Leben gesandt. Es ist wichtig und richtig achtsam zu sein, doch es ist auch wichtig zu entscheiden, wem gegenüber. Du brauchst ihnen nur die Türe zu öffnen. Lass deine Schuldgefühle los, die hast du nicht mehr nötig. Du trägst keine Schuld, nur so manche Last deiner vergangenen Erfahrungen. Und das ist, wenn du es aus einem anderen Blickwinkel betrachtest, ein Segen für dich und die Menschen in deinem Umfeld. Du kannst Vorreiter, Pionier sein und ihnen zeigen, wie es gehen könnte, wie es ist, das ganz normale Leben, wie es ist, aus der Angst wieder in die eigene Kraft zu kommen und dass es immer weiter geht, egal was geschieht. Sei dir deiner Kraft, Stärke und Liebe bewusst und wenn du wieder in einer dich niederdrückenden Situation landest, dann suche dir wundervolle Erinnerungen, Menschen die dich lieben, Hilfe von außen. Tu dir Gutes, danke für das was du hast und sei es noch so klein in deinem Ermessen. Freue dich über die Sonnenstrahlen auf deiner Haut und erinnere dich, dass alles einem höheren Plan folgt und einen Sinn hat.

Es wird immer Menschen geben, die dich und dein So-Sein nicht verstehen können. Nicht weil sie falsch sind oder dich verletzen wollen, sondern weil sie sich auf einer anderen Ebene der Bewusstwerdung befinden. Sie sind wie sie sind und sie haben sich dafür entschieden, so zu sein. Du hast deine eigene Geschichte, deine Prägungen, deine Besonderheiten und du lebst deine eigene Wahrheit. Der Mensch, der deine Wahrheit versteht bist du. Wenn du selbst Bewertungen ausgesetzt bist, andere dich in Schubladen packen, weil sie glauben, dass im Verhältnis zu dir, Ihres das Richtige ist, dann verstehe, diese Menschen bewohnen einen anderen Raum im großen Haus des Lebens. Zwischen dir und ihm/ihr befindet sich eine geschlossene Tür. Möglicherweise hast du dich viel zu oft bemüht, durch diese verschlossenen Türen zu schreien, etwas richtig zu stellen, Klarheit zu schaffen, deine Meinung zu etwas darzulegen.

Und oft konntest du nur verschwommenes dumpfes Gemurmel aus diesem anderen Raum wahrnehmen. Weder du noch dein Gegenüber konntet euch deswegen hören und verstehen. Du hast es auf dich bezogen, deswegen gedacht, irgendetwas wäre falsch an dir. Nein, denn deine Bemühungen diese Türe immer wieder zu öffnen dauerten lange genug. Deine Verrenkungen die es brauchte, um sie zu öffnen, haben dir Kraft geraubt. Energie, die du für dich und die Erfüllung deiner Träume viel dringender benötigt hättest. Immer wieder hat man dir die Türe vor der Nase zugeschlagen, kaum dass sie einen Spalt offenstand. Du hast viel zu lange versucht, deinen Seelen-Heilauftrag bei einem Gegenüber zu erfüllen, das noch nicht dazu bereit war oder eine Verantwortung zu übernehmen die in Wahrheit gar nicht deine war. Doch es lag nicht an dir, dass es nicht funktionierte. Es lag am Willen und möglicherweise am Können deines Gegenübers. Die Verträge der Seele lassen es offen, wann und wie die Erfahrungen sich im Leben integrieren lassen wollen. Bei den einen in diesem Leben, bei anderen erst im nächsten.

Bitte verstehe, dass du keine Schuld daran trägst, wenn sich etwas anders entwickelt, als es ursprünglich der Plan war. Ja es tut weh, für dich, für die andere Person, doch es ist wie es ist.

Niemand darf die Türe für einen anderen öffnen, wenn die Seele es nicht vorsieht. Alles geschieht aus der freien Herzensentscheidung heraus. Deshalb lass los, verzeih, geh deinen Weg mit aller Herzenskraft und schaue nicht mehr zurück.

Eines Tages öffnet sich die Türe zum Herzensraum jenes Menschen, der sich gerne mit dir in einem Raum aufhält, bei dem es keine Anstrengung braucht um in aller Leichtigkeit zu verstehen und verstanden zu werden. Ihr werdet euch ohne Worte wahrnehmen, es wird nicht mehr laut sein. Ihr werdet euch nah sein, euch spüren können und eure Seelen sich mit einer nie dagewesenen Selbstverständlichkeit berühren.

Gehe deinen Weg und vertraue dem Leben und dem Plan, den das Universum, den du selbst/deine Seele für dich erdacht hat. Bleib bei dir und höre nur auf das Flüstern deines Herzens. Denn aus diesem heraus ist es möglich wahrhaftig zu „sehen“.

Und so lernte auch ich auf diese Art und Weise, künftig besser auf mein Herz hören zu wollen, nachdem ich der Täuschung ein Ende gesetzt hatte. Dementsprechend bemühte ich mich, anders vorzugehen. Was für mich allerdings auch bedeutete, alle meine verbliebenen Ängste erst einmal erkennen und natürlich verabschieden zu müssen. Eingeschlossen sämtlicher ungesunder Verhaltensweisen, die mich von meinem wahrhaftigen Fühlen fernhielten. Klar, dass mein Verstand hier erst nicht mitging, protestierte und mich eine Idiotin schalt. Er konnte ja immer nur das zusammenfügen und wahrnehmen, was er im Rahmen meiner durchlebten Herausforderungen für Wahrheit hielt. Und so glaubte er mir unmissverständlich nahelegen zu müssen, ich sollte zumindest ein kleines Weilchen darüber nachdenken, bevor ich – so wie er es sah – mit einer Kurzschlusshandlung mein Leben komplett ruinierte. Ich sah ein riesengroßes rotes Stoppschild vor meinen Augen und war schon drauf und dran, ihm wieder zu glauben. Mein Verstand meinte wohl, auf mein Herz zu hören, wäre mein Untergang. Je mehr ich darüber nachdachte, mich meinem verstandesmäßigen Denken hingab, umso mehr wuchs dann auch wieder meine Unsicherheit.

Es grüßte mich wieder einmal das Murmeltier und so stand ich nun da, mit meinem neuen und gleichzeitig alten Wissen, mit der Diskrepanz zu fühlen, zu wissen und doch ohne einen blassen Schimmer, wie ich weiterkommen, wie ich diese beiden Komponenten lösungsorientiert zusammenbringen konnte. Erneut war es die Angst, die mich gleichzeitig in zwei Richtungen zog. Solange ich im Kopf war, konnte ich mir alles recht gut zurechtlegen, manipulieren, agieren und mir selbst vor machen, ich sei Herr der Lage. Jene Grundlage war mir jetzt aber scheinbar entzogen. Meine Gefühle sagten plötzlich etwas vollkommen anderes als mein Verstand und ich wusste nicht recht, wie ich nun weiter vorgehen sollte. Die grundlegende Krux für mein Dilemma schien wohl im ständigen Wissen- und handeln wollen und Nicht-Loslassen-Können zu liegen. Ja mein Verstand wollte einfach all das wissen, wollte dem auf den Grund gehen, was er nicht fassen konnte.

Mein Verstand wollte immer noch eine Situation beherrschen, sie kontrollieren, sehen, wohin die Reise geht, aus Angst, sie könnte ihm entgleiten. Alles ganz klar, strukturiert und lösungsorientiert sehen und alle möglichen Lebensumstände steuern. Doch die Seele ist es, die den Plan kennt, der irdische Kopf muss das gar nicht alles wissen. Unser Verstand will trotzdem immer zumindest glauben zu wissen, weil ihm dies wohl scheinbare Sicherheit gibt. Doch solange wir kontrollieren, sind wir nicht bereit loszulassen, sind wir nicht bereit zu vertrauen. Mir sollten wirklich dem Verstand wie einem Menschen begegnen, der uns nervt und wir ihn aber nicht wirklich loswerden können, weil er eben da ist. Also habe ich mir angewöhnt im Zuge meiner Bewusstwerdung ihm ganz deutlich zu sagen, dass er sich gefälligst in die Ecke stellen und seinen Mund halten soll, bis ich ihm erlaube, mir wieder behilflich zu sein.

Was er dann auch grummelnd und schmollend tat und ich die Gelegenheit nutzte, mich wieder mehr auf mein Herzensgefühl zu konzentrieren. Schließlich wurde mir darüber klar, dass ein Ausweg aus unangenehmen Umständen sich erst ergeben kann, wenn ich mir radikal eingestehe, dass meine Handlungsfähigkeit nur wieder hergestellt werden kann, indem ich meine Hände vollkommen öffne und dadurch zulasse, dass geschehen kann, was geschehen möchte. Mich übe in der inneren Haltung der Annahme und des Akzeptierens all dessen was mir widerfährt und mit erhobenem Blick darauf, wie sehr doch alles zu jedem Zeitpunkt geführt ist im Rahmen einer höheren göttlichen Ordnung. Ich durfte die Vergangenheit als das erkennen was sie war, nämlich vergangen und damit nicht mehr veränderbar. Und meine Energie vermehrt auf das Jetzt richten, in dem ich tatsächlich Schöpfer sein konnte.

Ich musste die Vergangenheit ruhen lassen, wenn ich mich nicht ständig weiter im Kreis drehen und unnötig sinnlose Energie verschwenden wollte. Und ich konnte sehen, wie die Zukunft eine Variable war, die durch meine klare schöpferische Präsenz im Hier und Jetzt neu geschrieben wird. Ich verändere, wenn ich meinen Fokus ganz auf die Gegenwart richte und mich bemühe, vollkommen im Hier und Jetzt zu sein und zu schöpfen, wer ich sein möchte. Wenn ich meinen Focus auf meine positivsten Visionen richte und das Negative ignoriere. Alle meine Aktionen im Jetzt ziehen eine Reaktion in der Zukunft nach sich. Aus allem was ich heute tue und denke, über mich selbst und über die Welt. Dem Wort Da-SEIN, kommt somit eine ganz besondere Bedeutung zu. Es signalisiert mir das TATSÄCHLICHE. Etwas das nicht war oder erst kommt, sondern das was gerade IST.

Sind wir nicht achtsam in der Präsenz der Gegenwart übersehen wir die wunderbaren Kleinigkeiten unseres alltäglichen Lebens, weil wir zu sehr in die Vergangenheit oder die Zukunft denken und uns wundern, wie schnell etwas unbewusst an uns vorbeigegangen ist? Wie sollten wir auch den Jetzt-Moment erleben können, wenn Gedanken ständig in einem vergangenen oder zukünftigen möglichen Erleben hängenbleiben. So entsteht ein Gefühl etwas übersehen zu haben, oder nicht richtig mitzubekommen und kann eine eigentümliche Leere in uns auslösen, die wir nicht zuordnen können. Tage und Wochen vergehen zu schnell, wir sind ständig an einem anderen Ort als dem Gegenwärtigen. Wir streuen unsere Energie, statt sie zu fokussieren. Und verlieren dabei viel von unserer Schöpferkraft. Wir verlieren uns in Handlungen, die wir meinen Tun zu müssen, damit es im Leben läuft, damit es weitergeht. Wir glauben so sehr die Kontrolleure hier im Irdischen zu sein und vergessen dabei, dass unsere Seelen einen Plan haben, dem wir bedingungslos vertrauen dürfen. Wären wir bewusster, könnten wir jeder Minute unseres Lebens einen wunderbaren Sinn verleihen, indem wir den Augenblick ehren, ihn uns wirklich bewusst machen und somit unsere ganze Schöpferkraft des JETZT nutzen. Das Wort bewusst setzt sich aus zwei Silben zusammen und zwar den beiden Silben „be“ und „wusst“. Dem liegt die Silbe „Wissen“ zugrunde, was uns schon zur eigentlichen Sinnhaftigkeit dieses Wortes führt, nämlich dem sich darüber klar werden, darüber Bescheid zu wissen, was im jeweiligen Augenblick geschieht. Wer kann das wahrlich von sich behaupten?

Wenn ich dem, was sich im gegenwärtigen Augenblick abspielt, meine Beachtung schenke, bin ich bei mir, nicht in irgendwelchen Vergangenheits- oder Zukunftsszenarien, nicht in Schuldzuweisungen oder Verurteilungen. Dann weiß ich, was ich fühle, was ich denke. Nichts geschieht unbewusst, sondern mit meiner ganzen Wachsamkeit und Achtsamkeit auf den gegenwärtigen Moment gerichtet. Durch die Beobachtung meiner Gedanken und Gefühle, weiß ich was mich beeinflusst. Ich kann negative Gedanken oder Gefühle sofort aussortieren und durch gute, wärmende und erheiternde ersetzen. Ich schreibe mein Buch des Lebens jeden Tag neu, im Rahmen des göttlichen Plans. Demzufolge bin ich in einem gewissen Rahmen tatsächlich Schöpfer und Gestalter meines Lebens.

Auszug aus meinem Manuskript „Der Seelenschmetterling“, auf der Suche nach einem Verlag mit Herz

©Monika Hagn

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